Selbstgemachte Gemüsebrühe gehört zum leckersten, dass man vorrätig haben kann. Sie ist vielseitig einsetzbar und sehr schnell zubereitet.
Es gibt Dinge, die schmecken selbstgemacht einfach hundertmal besser. Dazu gehört selbst gebackenes Brot und nicht zuletzt selbst gekochte Brühe.
Gemüsebrühe selber machen lohnt sich
Dabei ist es erstmal egal, ob es eine selbst gekochte Hühnerbrühe ist, eine kräftige Fleischsuppe oder eine aromatische Gemüsebrühe. Bei all diesen Brühen lohnt sich das selbst machen. Man weiß jederzeit, was drin ist und kann die Zusammensetzung nach Saison variieren.
Da es bei uns zu Hause meist vegetarische Gerichte gibt und nur selten Fleisch ist eine Gemüsebrühe bei mir immer vorrätig.
Mit einer guten, selbst gemachten Gemüsebrühe lassen sich Suppen zaubern. Auch Soßen lassen sich verfeinern oder auch aromatischer Reis kochen.
Und noch dazu ist sie im Handumdrehen vorbereitet. Zwar braucht sie auf dem Herd ein bisschen Zeit zum köcheln, aber das kann sie auch wunderbar alleine.
Man selbst kann diese Zeit also deutlich sinnvoller nutzen und zum Beispiel ein Buch lesen. Oder was auch immer Du schon lange mal wieder machen wolltest. :)
Gemüsebrühe ist die perfekte Resteverwertung
Gemüsebrühe selbst zu machen hat noch einen anderen, beinahe unschlagbaren Vorteil.
Es ist die ideale Resteverwertung für Gemüseabfälle. Klingt erst mal unappetitlich, ist es aber nicht. Wenn Du zum Beispiel ein Gericht wie meine Minestrone zubereitest, bleiben allerhand Schalen, Abschnitte und Co übrig.
Gemüse also, dass Du nicht unbedingt in Deinem Gericht haben möchtest. Für die Zubereitung einer Gemüsebrühe sind diese Reste aber perfekt.
Voraussetzung dafür ist, dass die Qualität des Gemüses hoch ist. Es sollte möglichst Bio sein. Bei herkömmlichen Gemüse verbirgt sich in der Schale nämlich allerhand Spritzmittel.
Zwiebelschalen, Karottenabschnitte und Co sind die Ideale Grundlage um Gemüsebrühe selbst zu machen
Zwiebelschalen, Karottenabschnitte und Co aus biologischem Anbau aber sind perfekt. Auch der eigene Garten ist eine gute Quelle. Diese Gemüsereste sind viel zu Schade zum wegwerfen.
Auch fragwürdiges, etwas angetrocknetes Gemüse, das man hinten im Gemüsefach vergesse, hat erwacht in der Gemüsebrühe zu neuem Leben.
Wichtig ist, dass sich keinerlei Dreck oder Schimmel an den Gemüseabschnitten befinden. Was die Zusammensetzung betrifft, ist die Gemüsebrühe absolut anpassungsfähig.
Enthalten sein sollten meiner Erfahrung nach lediglich Karotten, Sellerie und etwas Zwiebelartiges, wie eben Zwiebeln oder Lauch. Ansonsten sind Deiner Fantasie und der Jahreszeit keine Grenzen gesetzt.
Im Winter schmecken Rote Beete Schalen oder Kohl ganz hervorragend in der Gemüsebrühe. Durch die Rote Beete bekommt die Gemüsebrühe allerdings eine rosa Farbe.
Solltest Du die selbst gemachte Gemüsebrühe zum Risotto kochen oder ähnlichem verwenden, würde ich auf stark färbende Gemüse wie Rote Beete verzichten.
Auch Kräuter wie Petersilie, Dill und Co ergeben eine sehr leckere Gemüsebrühe. Hier steckt besonders viel Aroma in den Stielen. Die bleiben nach dem Kochen ja meist eh übrig und finden hier ihre Bestimmung.
Auch die äußeren Blätter vom Blumenkohl oder der Strunk eines Brokkoli machen sich hervorragend in der Gemüsebrühe. Du siehst, es gibt eigentlich nichts, was nicht geht.
So wird die selbst gemachte Gemüsebrühe besonders aromatisch
Okay, über die benötigten Zutaten haben wir gesprochen. Aber, wie wird daraus jetzt eine aromatische Gemüsebrühe?
Mein Geheimtipp heißt: Röstaromen!
Sie verleihen noch so traurigen Karottenschale einen wahren Powerboost. Das Gemüse kommt dafür bei mir auf ein Backblech und darf dem Grill meines Backofens einen kurzen Besuch abstatten.
Je nach gewünschtem Röstgrad dauert das ca. 5–15 Minuten. Durch die entstehenden Röstaromen bekommt die Gemüsebrühe mehr tiefe und Geschmacksvielfalt.
Tatsächlich ist für mich der Unterschied zu einer Fleischbrühe durch die Röstaromen fast Null. Feine Kräuter wie z. B. Petersilie gebe ich nicht mir aufs Blech. Sie würden unter dem Grill zu schnell verbrennen.
Auch feine Dinge, wie zum Beispiel Blumenkohlblätter solltest Du entweder erst später mit in den Ofen geben oder früher herausnehmen. Es ist auch nicht Sinn und Zweck der Sache, verbranntes Gemüse in der Gemüsebrühe zu haben.
Aromageber wie Ingwer oder Knoblauch hingeben machen sich hervorragend auf dem Backblech und profitieren stark von den Röstaromen.
Umami – das Geheimnis einer aromatischen Gemüsebrühe
Ich hatte auch noch zwei einsame, getrocknete Tomaten in meinem Vorratsschrank die der Gemüsebrühe viel Umami mitgeben.
Umami, das sind herzhafte, fleischige Aromen die eine der Haupt-Geschmacksrichtungen bilden.
Auch durch das Rösten des Gemüses entsteht übrigens zusätzliches Umami im Gemüse. Die getrockneten Tomaten kommen nicht mit unter den Grill, sondern wandern direkt in den Topf.
So wird aus geröstetem Gemüse, aromatische Gemüsebrühe
Das geröstete Gemüse wandert aus dem Backofen direkt in den Topf. Dazu kommen Kräuter und getrocknete Gemüse, wie zum Beispiel die getrockneten Tomaten.
Nun gießt Du Wasser auf, bis alles gut bedeckt ist. Deckel drauf und bei kleiner Flamme für mindestens 60 Minuten köcheln lassen.
Die Gemüsereste werden abgeschöpft und entsorgt. Zurück bleibt eine aromatische Gemüsebrühe.
Je nachdem, wie lange Du die Brühe gekocht hast, kannst Du sie noch mit derselben Menge Wasser verdünnen.
Nun fehlt nur noch Salz und wenn Du magst etwas Pfeffer, wenn Du möchtest. Schmecke die Gemüsebrühe damit ab.
Ich friere meine Gemüsebrühe übrigens am liebsten Portionsweise ein. Dazu eignen sich Weckgläser* oder Plastiktüten.
Meist friere ich einen kleinen Teil der Gemüsebrühe auch als Eiswürfel ein. So kann ich jederzeit Portionsweise etwas Brühe zu einer Sauce geben, ohne ständig eine große Menge davon im Kühlschrank zu lagern.
Auch für sich genommen, schmeckt die Gemüsebrühe hervorragend. Zum Beispiel serviert mit Nudeln, als aromatische Nudelsuppe. Und auch für meine allerliebstes Miso Ramen Rezept nutze ich sie sehr gerne als Grundlage.
Wenn Du mein Rezept zum Gemüsebrühe selbst machen ausprobierst, freue ich mich riesig über ein Foto Deiner Leckerei auf Instagram unter #heissehimbeeren.
Rezept bewerten:
Gemüsebrühe selber machen, die perfekte Resteverwertung (10 Min.)
Zusammenfassung
Equipment
- Schneidbrett
- Großer Topf
- Scharfes Messer
Zutaten
- 800 g Gemischtes Gemüse (Karotten, Sellerie, Zwiebel, Gemüseabschnitte, Gemüseschalen etc.) auf Bio Qualität achten
- 2 Stück Knoblauchzehen
- 10 g Frischer Ingwer
- 2 Stück Getrocknete Tomaten*
- 100 g Frische Petersilie oder andere Kräuter nach Wunsch
- 2 l Wasser
- Salz
- Pfeffer*
Anleitungen
- Das Gemüse zusammen mit Knoblauchzehen und Ingwer in große Stücke schneiden. Abschnitte und Schalen lassen, wie sie sind. Das Gemüse auf ein Backblech legen. Im Grill des Backofen für 5-10 Minuten rösten, sodass sich Röstaromen bilden.
- Das geröstete Gemüse in einen großen Topf geben. Petersilie und getrocknete Tomaten dazu geben. Mit Wasser aufgießen. Bei geschlossenem Deckel für ca. 60 Minuten köcheln lassen.
- Gemüsebrühe abgießen, mit Salz und Pfeffer würzen und abschmecken.