Pasta selber machen ist viel einfacher als gedacht. Mit einem einfachen Grundrezept für Nudelteig mit Ei bereitest Du aus nur zwei Zutaten alle möglichen Pastavarianten selber zu. Durch färbende Lebensmittel wie rote Beete und Spirulina kannst Du Deinen Nudelteig außerdem in die verschiedensten Farben tauchen. Ganz ohne künstlichen Farbstoff. Hol die Pastamaschine* raus, jetzt werden Nudeln gemacht!
Deshalb lohnt es sich, Nudelteig selbst zu machen
- Du brauchst nur zwei Zutaten für den Teig
- Du kannst Nudeln in allen Farben des Regenbogens zubereiten
- Selbstgemachte Nudeln sind einfach um Welten leckerer als gekaufte
- Du kannst das Rezept in beliebiger Menge zubereiten
- Nudelteig und auch fertig geformte Nudeln kannst Du einfrieren
- Sie halten sich auch im Kühlschrank einigen Tage
- Du kannst sichergehen, dass die verwendeten Zutaten die höchste Qualität haben
Diese zwei Zutaten benötigst Du für den Nudelteig mit Ei
- Pastamehl
- Eier
Die Zutatenliste für selbstgemachten Nudelteig mit Ei könnte kaum kürzer sein. Du brauchst ganz einfach 1 Ei pro 100 g Mehl. So kannst Du das Rezept auch ganz einfach umrechnen. Um die Nudeln in 6 verschiedene Farben zu tauchen, brauchst Du außerdem färbende Lebensmittel. Natürlich könntest Du auch Lebensmittelfarbe verwenden, mit Rote Beete Pulver und Co macht es aber mehr Spaß und es schmeckt besser.
Mit diesen Zutaten wird der Nudelteig bunt
Was die Farbe im Nudelteig betrifft, verwendest Du am besten Gemüsepulver oder -Pasten. Denn extra Flüssigkeit mag der Nudelteig nicht wirklich. Die sechs Farben entstehen durch folgende Zutaten:
Gelb: Kurkuma
Du bekommst Kurkuma in der Gewürzabteilung. Er ist Bestandteil vieler Currys und findet vor allem in der indischen Küche Anwendung. Etwa ½ TL des gelben Pulvers genügt für leuchten gelbe Nudeln.
Orange: Tomatenmark
Tomatenmark ist die einzige Paste, die wir zum Färben der Nudeln verwenden. Der Teig wird etwas weicher, lässt sich aber immer noch gut verarbeiten. Diese Nudeln schmecken besonders lecker mit Tomatensauce.
Rot: Rote Beete Pulver
Die satte, dunkelrote Farbe der roten Nudeln entsteht durch Rote Beete Pulver*. Du bekommst es im Internet. Neben dem Färben von Lebensmitteln kannst Du mit rote Beete Pulver auch deinen Smoothie verfeinern oder einen leckeren Rote Beete Latte zubereiten. Die Nudeln schmecken sehr lecker zu kräftigen Tomatensaucen oder in einer (veggie) Lasagne.
Braun: Kakao
Ein paar Gramm reichen auch beim Kakao, um kräftig braune Nudeln zu bekommen. Sie haben ein dezentes Kakao-Aroma, was sie ideal für herzhafte, schwere Saucen wie zum Beispiel eine (veggie) Bolognese macht.
Grün: Spinatpulver
Für eine leuchtend grüne Farbe kommt Spinatpulver* zum Einsatz. Du bekommst es ebenfalls im Internet. Die grünen Nudeln passen zu allem, schmecken aber besonders lecker zu Bärlauchpesto oder eine Spinat-Sahne Sauce.
Blau: blaues Spirulina Pulver
Spirulina* ist eine Alge, die es in einem kräftig blauen Farbton gibt. Das Pulver ist 100 % natürlich und geschmacksneutral. Du benötigst nur ganz wenig davon, um deinen Nudeln eine kräftig blaue Farbe zu geben. Vor allem für Kinder sind blaue Nudeln eine schöne Abwechslung.
Welches Mehl eignet sich für Pasta?
Nachdem wir geklärt haben, wie die Farbe in die Nudeln kommt, fehlt nur noch das richtige Pastamehl. Hier hast Du verschiedene Möglichkeiten. Die einfachste Variante ist, Weizenmehl zu verwenden. Typ 550 oder der italienische Tipo 00 ergeben in jedem Fall leckere Nudeln.
Im Handel findest Du auch spezielles Pasta- und Spätzlemehl. Es zeichnet sich dadurch aus, dass im Mehl besonders viel Gluten enthalten ist, was zu bissfesten Nudeln führt. Meist besteht Pastamehl auch aus meiner Mischung von Weizenmehl und Hartweizengrieß.
Und genau ist auch das, was ich persönlich gerne verwende: Eine Mischung aus Weizenmehl und Hartweizengrieß. Um genau zu seine eine 1:1 Mischung. Für diesen Nudelteig mit Ei verwende ich also 250 g Weizenmehl Typ 550 und 250 g Hartweizengrieß. Das Ergebnis sind die leckersten, bissfesten Nudeln die sich absolut problemlos in der Nudelmaschine zubereiten lassen.
Nudelteig mit Ei in 3 Schritten
Schritt 1: Teig zubereiten
Los geht es damit, den Nudelteig zuzubereiten. Das kannst Du theoretisch in der Küchenmaschine machen, Du musst aber ohnehin ein bisschen kneten, also mache ich es am liebsten gleich per Hand. Es dauert etwa 5-10 Minuten, bis der Teig fertig ist.
Los gehts damit das Mehl auf der Arbeitsfläche aufzutürmen. In die Mitte kommen Eier und Farbgeber. Dann werden mit einer Gabel Eier und Mehl immer weiter vermengt, bis es nicht mehr geht. Nun beginnst Du zu kneten bis der Teig nicht mehr klebt, homogen und fest ist. Er sollte zurückspringen, wenn Du ihn mit dem Finger pikst.
Schritt 2: Teig ruhen lassen
Der fertige Nudelteig mit Ei darf jetzt erst mal eine Runde ausruhen. Dabei ist es sehr wichtig, dass der Teig nicht austrocknet. Wickle ihn also gut in Bienenwachstücher oder Frischhaltefolie ein. Wenn Du den Teig gleich weiter verarbeitest, lass ihn einfach 30 Minuten auf der Arbeitsfläche ruhen, sonst darf er gerne im Kühlschrank mehrere Stunden oder auch Tage ruhen. Durch die Ruhephase nimmt das Mehl die Flüssigkeit besser auf und das Gluten entspannt sich, sodass der Teig später besser ausgerollt werden kann.
Schritt 3: Nudelteig ausrollen und Nudeln formen
Nach der Ruhephase ist die Stunde der Nudelmaschine gekommen. Du kannst Nudeln zwar auch ohne machen, das Ausrollen mit dem Nudelholz ist aber anstrengend und dauert lang. Ich empfehle, eine simple, mechanische Nudelmaschine anzuschaffen. Die hält ewig und erzielt hervorragende Ergebnisse.
Der Nudelteig wird zunächst laminiert, also mehrfach gefaltet. So entstehen stabilere Glutenverbindungen und die Nudeln bekommen einen schöneren Biss. Nachdem Du den Teig mit einem Nudelholz etwas ausgerollt oder mit den Händen platt gedrückt hast drehst Du ihn einfach bei größter Stufe durch die Maschine. Nun wird der Teig wie eine Karte in 3 Teile gefaltet. Drehe ihn erneut durch, falte noch mal und dreh ihn erneut durch. Der Teig ist nun fertig laminiert. Sollte dein Nudelteig sehr trocken und krümelig sein, kannst Du den Prozess wiederholen.
Nun wird der Nudelteig mehrfach durch die Nudelmaschine gedreht bis er die gewünschte Dicke hat. Werde mit jedem Durchgang eine Stufe dünner. Wenn der Nudelteig zu lang wird um ihn gut zu handeln kannst Du ihn halbieren. Hat er die gewünschte Dicke, kannst Du aus dem Nudelteig die verschiedensten Nudeln formen. Die einfachste Variante ist es, mit dem mitgelieferten Tagliatelle Schneider, gleichmäßige Tagliatelle zu schneiden. Bemehle die fertigen Nudeln und lege sie in Nestern auf ein Tablett oder ein sauberes Backblech.
Wie lang müssen selbstgemachte Nudeln kochen?
Die genaue Kochzeit der selbst gemachten Nudeln beträgt etwa 90 Sekunden. Die Sauce sollte also auf jeden Fall fertig sein, bevor Du die Nudeln ins Wasser wirfst.
Wichtig ist wie immer, dass das Nudelwasser ordentlich gesalzen wird. Es sollte so salzig sein, wie der Ozean. Ein guter Richtwert ist folgender: Pro 100 g Pasta benötigst Du 1 Liter Kochwasser und pro Liter Kochwasser 1 TL Salz.
Welche Nudeln kann man mit dem Teig noch machen?
Natürlich lassen sich nicht nur Tagliatelle aus den Nudelteig mit Ei zubereiten. Die Möglichkeiten sind beinahe unendlich. Ein paar Ideen sind:
- Spaghetti
- Papardelle
- Alle Varianten, langer Nudeln
- Farfalle
- Orecchiette
- Ravioli
- Tortellini
Wie lange hält sich Nudelteig mit Ei im Kühlschrank?
Du musst den Nudelteig nicht direkt nach der Zubereitung verarbeiten. Im Kühlschrank kannst Du ihn ohne Probleme 2-3 Tage aufbewahren. Wichtig ist, dass der Teig nicht austrocknet. Schlage ihn daher am besten in Bienenwachstücher oder Frischhaltefolie ein. Auch ein (wiederverwendbarer) Gefrierbeutel tut gute Dienste.
Fertig geformte Nudeln kannst du ebenfalls 2-3 Tage im Kühlschrank lagern. Lass sie dafür einfach auf dem Brett, Teller oder Tablett liegen und decke sie lose mit etwas Folie ab. Es ist nicht schlimm, wenn sie jetzt etwas trocken werden.
Du kannst die fertigen Nudeln theoretisch auch trocknen, dafür hängst Du sie einfach über Wäscheleinen, das Trocknen dauert ca. 1 Tag. Die trockene Pasta lagerst Du dann wie normale, trockene Pasta.
Kann man Nudelteig einfrieren?
Ja, Nudelteig kannst Du einfrieren. Das klappt sogar sehr gut. Wichtig ist, dass der Nudelteig gut verpackt ist, damit er keinen Gefrierbrand bekommt. Im Gefrierfach hält der Nudelteig ohne Weiteres 2-3 Monate. Wenn Du den Teig im Ganzen einfrierst, taust Du ihn am besten über Nacht im Kühlschrank auf.
Auch fertig geformte Nudeln kannst Du gut einfrieren. Gib sie einfach in einen Gefrierbeutel. Du musst sich vor dem kochen nicht auftauen lassen, sondern kannst sie direkt aus dem Gefrierfach ins kochende Wasser geben. Die Garzeit erhöht sich um 1 Minute, die Nudel schmecken aber genau so wie ganz frisch zubereitet.
Rezept bewerten:
6 Italienische Nudelteige mit Ei aus 8 Zutaten
Zusammenfassung
Kochutensilien
- 1 Pastamaschine* manuell oder elektrisch
Zutaten
Grundrezept
- 500 g Pastamehl alternativ 250 g Weizenmehl Typ 550 und 250 g Hartweizengrieß oder nur Weizenmehl Typ 550 (oder Tipo 00 aus dem italienischen Feinkosthandel)
- 5 Eier Bio, Größe M
Gelbe Pasta:
- 3 g Kurkuma*
Orange Pasta:
- 15 g Tomatenmark*
Rote Pasta:
- 15 g rote Beete Pulver*
Braune Pasta:
- 15 g Kakaopulver*
Grüne Pasta:
- 10 g Spinatpulver*
Blaue Pasta:
Anleitungen
- Mehl auf der sauberen Arbeitsplatte zu einem Berg auftürmen. In der Mitte einen Krater formen und die Eier und ggf. Farbgeber hineingeben. Nun mit einer Gaben Eier mit Mehl verquirlen. Vom Rand her immer mehr Mehl dazu nehmen, bis die Masse sich nicht mehr mit der Gabel verrühren lässt. Gabel dann abstreifen und mit den Händen vorsichtig das restliche Mehl unterkneten.
- Zunächst ist der Teig recht klebrig. Mit der Zeit wird er aber geschmeidig und klebt nicht mehr. Du solltest den Teig etwa 5-10 Minuten kneten. Er ist perfekt, wenn er leicht zurück springt, wenn Du den Finger hinein drückst. Tipp: Sollte der Teig durch die Farbpulver zu trocken werden, kannst Du tropfenweise Wasser hinzugeben. Sei damit aber sehr vorsichtig, denn zu feuchter Nudelteig lässt sich kaum verarbeiten.
- Schlage den Teig dann in ein Bienenwachstuch oder in Frischhaltefolie ein und lasse ihn für etwa 30 Minuten auf der Arbeitsfläche ruhen. Du kannst den Teig auch länger ruhen lassen, dann solltest Du ihn allerdings in den Kühlschrank legen.
- Bereite die Pastamaschine und etwas Mehl vor. Der Teig wird erst mit einem Nudelholz etwas platt gerollt und anschließend durch die größte Stufe der Nudelmaschine gegeben. Falte den Teig nun in drittel und wiederhole den Vorgang. Falte den Teig nochmal und gib ihn ein drittes mal durch die größte Stufe der Nudelmaschine. Dieses laminieren sorgt später für ein besseres Bissgefühl der gekochten Nudeln.
- Gib den Teig nun mehrfach durch die Nudelmaschine und stelle diese jeweils eine Stufe kleiner. Sollte der Teig noch sehr krümelig sein, kannst Du ihn auch einige male öfter laminieren. Durch das Gluten, das beim laminieren entsteht wird der Teig geschmeidiger. Ist der Teig zu klebrig, ruhig mit etwas Mehl bestäuben.
- Wenn der Nudelteig zu lang wird, kannst Du ihn einfach halbieren. Sobald die Nudeln die gewünschte Dicke haben, werden sie mit dem Tagliatelle-Schneider, der bei jeder Pastamaschine dabei ist, in Tagliatelle schneiden. Diese gut bemehlen, zu Nestern formen und auf ein Backblech oder Tablett mit Mehl darauf geben.
- Nudeln im kochenden Wasser (gut salzen, 1 TL pro Liter Kochwasser, 1 Liter Wasser pro 100 g Nudeln) etwa 90 Sekunden garen. Wenn Du sie noch in der Sauce schwenkst, nur 60 Sekunden garen und servieren.
Notizen
- Ravioli
- Tortellini
- Spaghetti
- Pappardelle
- Farfale
- Oriccette