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Reis kochen wie ein Profi: Dein ultimativer Guide für perfekten Reis (ohne Reiskocher!)

Autorin: Annelie Ulrich

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30 Minuten
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Perfekt gekochter Reis – fluffig, körnig und auf den Punkt gegart – ist für viele eine Küchenchallenge. Muss es wirklich der teure Reiskocher sein und wie lange muss Reis eigentlich kochen? Das zeige ich Dir alles in diesem Artikel. 

Reis kochen Rezept auf mehreren Arten.

Ich habe mich durch die verschiedensten Methoden und Reissorten getestet und kann dich beruhigen: Mit ein paar grundlegenden Techniken und dem richtigen Wissen gelingt dir jede Reissorte auch im ganz normalen Kochtopf und mit jeder Reissorte. 

In diesem umfassenden Guide teile ich meine erprobten Methoden und besten Tipps mit dir, damit du nie wieder matschigen oder angebrannten Reis servieren musst. Erfahre, wie du weißen Reis, Vollkornreis und sogar Exoten wie Wildreis meisterhaft zubereitest – für perfekten Reisgenuss bei jedem Gericht!

Ein Schüssel mit gekochtem Reis auf einem Tisch.

Warum Reis kochen manchmal zur Herausforderung wird (und wie du sie meisterst!) 

Bestimmt kennst du es auch, du hast deinen Reis nach bestem Wissen und Gewissen zubereitet und trotzdem ist er viel zu klebrig, matschig, angebrannt oder noch halb roh. Denn auch wenn es auf den ersten Blick so einfach wirkt, ist Reis kochen gar nicht so simpel. 

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es häufig die kleinen Details sind, die den Unterschied machen. Das falsche Wasser-Reis-Verhältnis oder eine suboptimale Kochmethode für die gewählte Reissorte machen sehr viel aus. Und nicht zuletzt war ich früher auch häufig zu ungeduldig und habe ständig den Deckel vom Topf genommen, um „mal nachzuschauen”. Kurzum, ich habe über die Jahre vermutlich jeden Fehler gemacht, den man beim Reiskochen machen kann und daraus gelernt. All diese Tricks und Kniffe verrate ich dir jetzt. 

Die Basis für perfekt gekochten Reis: Auswahl der Reissorte & richtige Vorbereitung

Drei Arten von Reis auf einem Tisch.

Das kleine Reissorten-ABC:

Fangen wir erst mal mit der wichtigsten Frage an: Welche Reissorten gibt es eigentlich? 

  • Langkornreis: In diese Kategorie fällt nicht nur richtiger Langkornreis, sondern auch Basmatireis und Jasminreis bzw. Duftreis, die im asiatischen Raum weit verbreitet sind, fallen in diese Kategorie. Langkornreis eignet sich ideal als Beilage zu Currys, Pfannengerichten. Vollkornreis wird oft auch “brauner Reis” genannt und ist die ungeschälte Variante des Langkornreises. Er enthält mehr Ballaststoffe und gilt deswegen als gesündere Alternative zu weißem Reis. Er hat einen tollen nussigen Geschmack, muss aber deutlich länger gekocht werden als weißer Reis. 
  • Wildreis: Dabei handelt es sich botanisch eigentlich um ein Gras, was auch die besondere Optik und den anderen Biss erklärt. Ich verwende ihn gerne für Reissalate oder zwischendurch als Beilagenreis zu Currys, wenn es in letzter Zeit häufig weißen Reis gab, denn er ist eine tolle Abwechslung auf dem Teller. 
  • Parboiled Reis: Parboiled Reis ist in Deutschland recht weit verbreitet. Es handelt sich dabei um ein Verfahren, bei dem die Nährstoffe aus der Schale in das Reiskorn gepresst werden, bevor es geschält wird. Dadurch enthält Parboiled Reis mehr Nährstoffe als weißer Reis und ist einfacher in der Zubereitung. Die Reiskörner bekommen durch den Prozess eine gelbliche Farbe.
    Du musst Parboiled Reis nicht abwaschen und er verzeiht auch eine etwas zu lange Kochzeit oder etwas zu viel Wasser. Der Reis ist nach dem Kochen sehr körnig und klebt überhaupt nicht. Parboiled Reis wird häufig für Kochbeutelreis verwendet. Beim Parboiling verändert sich je nach Intensität des Prozesses der Geschmack des Reises. Das muss weder gut noch schlecht sein und ist reine Geschmackssache, ob du Parboiled Reis dem herkömmlichen vorziehst. 
  • Sushireis: Er gehört zu der Familie der Rundkornreis-Sorten und wird typischerweise mit der Quellreis-Methode zubereitet. Sehr wichtig ist hier, den Reis wirklich gründlich zu waschen, denn sonst klebt er sehr. Alle Tipps und Tricks für den perfekten Sushireis findest du in meinem Onigiri-Rezept.
  • Mittel- und Rundkornreis: Dazu gehören Risotto-, Paella- oder Milchreis, die jeweils ganz spezielle Zubereitungsarten benötigen. Hier soll es aber um Beilagenreis gehen, weshalb ich dir die jeweiligen Rezepte nur kurz verlinke. 

Reis waschen – ein Muss für lockere Körner?

Für die allermeisten Reissorten gilt, dass Waschen eine sehr gute Idee ist, denn durch das Waschen entfernst du überschüssige Oberflächenstärke, die nach dem Kochen dazu führen würde, dass der Reis sehr klebrig wird. Außerdem wäscht du eventuelle Verunreinigungen ab. 

Fülle den Reis zum Waschen in eine Schüssel mit kühlem Wasser. Bewege die Körner zwischen den Fingern hin und her. Wenn das Wasser trüb ist, gießt du es ab und gießt frisches Wasser dazu. Wiederhole diesen Vorgang ca. 3 Mal, bis das Wasser klar bleibt. Du kannst den Reis alternativ auch in einem Sieb unter fließendem Wasser abspülen. 

Bei einigen Reissorten wie Risottoreis ist das Abwaschen nicht nötig, denn hier wollen wir die Stärke für ein cremiges Risotto behalten. Auch Parboiled Reis musst du nicht waschen. Dazu erkläre ich später noch etwas mehr.

Reis kochen im Topf: Meine zwei erprobten Methoden Schritt für Schritt

Reis wird in einem Topf gekocht auf die Quellreis Methode.

Die Quellreis-Methode:

  • Wasche den Reis gründlich in klarem Wasser, wie oben beschrieben. 
  • Gib den Reis nun in einen Topf und miss die benötigte Menge Wasser ab. Bei weißem Langkornreis wie Basmati beträgt die benötigte Wassermenge 1 – 1,5-mal die Reismenge. Verwende am besten eine Tasse, in der du erst den Reis und dann das Wasser abmisst. 
  • Bringe nun den Reis bei geschlossenem Deckel zum Köcheln. Drehe die Hitze herunter und lasse den Reis etwa 15 Minuten kochen. Wichtig: Hebe den Deckel nicht an, denn durch den entweichenden Dampf wird der Kochprozess gestört. 
  • Nimm ihn nach der Kochzeit von der Flamme und lass den Reis bei weiterhin geschlossenem Deckel 10 Minuten ziehen. Diese Ruhezeit ist entscheidend für einen fluffigen Reis, denn währenddessen kann sich die Restfeuchtigkeit ideal verteilen.  
  • Nimm den Deckel vom Reis und rühre ihn mit einer Gabel durch. So wird der Reis fluffig und zart. Nun kannst du ihn ganz nach Belieben servieren.
Reis wird gekocht auf die Wasserreis Methode.

Die Wasserreis-Methode (auch Nudel- oder Abgießmethode genannt)

Kochzeiten & Wasserverhältnisse für die beliebtesten Reissorten im Überblick

  • Duftreis
    • Quellreis: 1 Teil Reis, 1,5 Teile Wasser, Kochzeit 15 Minuten, dann 10 Minuten ziehen lassen
    • Wasserreis: 1 Teil Reis, 5 Teile Wasser, 15 Minuten ab dem Moment, wenn der Topf mit kaltem Wasser auf dem Herd steht
  • Brauner Reis und Wildreis
    • Quellreis: 1 Teil Reis, 2 Teile Wasser, Kochzeit 40 Minuten, dann 10 Minuten ziehen lassen
    • Wasserreis: 1 Teil Reis, 5 Teile Wasser, 40 Minuten ab dem Moment, wenn der Topf mit kaltem Wasser auf dem Herd steht
  • Parboiled Reis
    • Quellreis: 1 Teil Reis, 2 Teile Wasser, Kochzeit 20 Minuten, dann 10 Minuten ziehen lassen
    • Wasserreis: 1 Teil Reis, 5 Teile Wasser, 20 Minuten ab dem Moment, wenn der Topf mit kaltem Wasser auf dem Herd steht
  • Sushi-Reis 
    • Quellreis: 1 Teil Reis, 1,5 Teile Wasser, Kochzeit 15 Minuten, dann 10 Minuten ziehen lassen 
    • Wasserreis: Für Sushireis nicht geeignet, bitte beschränke dich hier auf die Quellreis-Methode. 
Der fertig gekochte Reis auf einem Tisch.

Meine Extra-Tipps & Tricks für perfekten Reisgenuss

  • Der richtige Topf: Der ideale Topf zum Reis kochen sollte einen schweren Boden haben und einen gut schließenden Deckel. Der schwere Boden sorgt für eine gleichmäßige Hitzeverteilung, während der gut schließende Deckel dafür sorgt, dass Wasser und Wasserdampf im Topf bleiben und der Reis ideal garen kann. 
  • Salz – Wann und wie viel? Bei der Wasserreis-Methode kannst du das Kochwasser direkt salzen. Quellreis kannst du auch beim Kochen salzen, ich bevorzuge aber, ihn erst nach dem Garen zu salzen. Das ergibt den fluffigeren Reis. Als Beilagenreis zu Currys und Co. salze ich ihn gar nicht, denn die würzigen Soßen profitieren von neutralem Reis. 
  • Umrühren – ja oder nein? Bei der Quellreismethode solltest du während des Quellens und Ziehens nicht umrühren, damit der Reis auch schön fluffig wird und nicht klebt. Es ist wichtig, dass die gesamte Feuchtigkeit im Topf bleibt. Wasserreis kannst du umrühren, aber bitte nicht zu viel, da sonst zu viel Stärke austritt und der Reis matschig und pappig wird. 
  • Reis beim Kochen aromatisieren: Ein Lorbeerblatt, einige Kardamomkapseln, Zitronenschale, eine Zimtstange oder ein Stück Ingwer im Kochwasser aromatisieren den Reis hervorragend. Wenn es zum Geschmacksprofil deines Gerichts passt, kannst du gerne mit Aromagebern im Reis experimentieren. 
  • Umgang mit Reisresten: Es ist wichtig, dass du Reisreste schnell abkühlen lässt und dann im Kühlschrank lagerst. So stellst du sicher, dass sich keine Pilze und Bakterien im Reis vermehren können. Wenn du ihn wieder aufwärmst, ist es wichtig, dass der Reis durchgehend über 60 °C warm geworden ist. Ich verwende Reis vom Vortag am allerliebsten für gebratenen Reis oder Nasi Goreng.

Grundrezept: Perfekter Basmatireis (Quellreis-Methode)

Reis kochen ist keine Raketenwissenschaft. Mit diesen Methoden kochst du Reis in Zukunft wie ein Profi. Ganz ohne Kochbeutel und Reiskocher.
Autor: Annelie

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Vorbereitung 5 Minuten
Koch-/Backzeit 25 Minuten
Gesamtzeit 30 Minuten
Anzahl 2 Portionen

Zutaten 

Anleitung 

  • Reis gründlich 2-3 mal in klarem Wasser waschen, bis das Wasser klar ist. Den Reis dann abtropfen lassen.
  • Reis mit der entsprechenden Wassermenge in einen passenden Topf geben. Deckel schließen und zum Kochen bringen. Sobald der Reis kocht, die Temperatur herunterregeln und bei geschlossenem Deckel für 15 Minuten köcheln lassen.
  • Reis nun von der Flamme nehmen und bei weiter geschlossenem Deckel 10 Minuten abseits der Flamme ziehen lassen. Reis dann mit einer Gabel fluffig rühren und nach Belieben servieren.
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FAQ – Deine Fragen zum Reis kochen

Warum brennt mein Reis bei der Quellmethode oft an? 

Das kann daran liegen, dass du die Hitze nicht rechtzeitig runtergedreht hast, der Topf nicht gut geeignet ist oder der Deckel nicht richtig dicht ist. Stelle beim nächsten Mal sicher, dass der Deckel dicht ist und achte auf die Hitze, dann sollte es besser klappen. 

Mein Reis ist nach dem Kochen immer noch hart oder total matschig – was mache ich falsch?

Das klingt so, als würde dein Reis-zu-Wasser-Verhältnis nicht stimmen. Vielleicht ist auch die Koch- oder Quellzeit zu kurz oder die Reissorte passt nicht zur gewählten Zubereitungsart. Liess nochmal oben im Guide nach, worauf du achten musst.  

Muss ich den Reis nach dem Kochen mit kaltem Wasser abschrecken?

Bei Quellreis solltest du das auf keinen Fall machen, denn dadurch würde der Reis sehr matschig werden. Wasserreis kannst du theoretisch abschrecken, wenn du das Garen stoppen willst. Es ist aber besser, ihn nachdämpfen zu lassen, denn das resultiert in einem besseren Ergebnis.  

Kann ich Reis auch in Brühe statt Wasser kochen?

Ja, das funktioniert sehr gut, wenn es zum Rezept insgesamt passt. 

Wie viel ungekochter Reis pro Person rechnet man? 

Als Faustregel rechnet man für Beilagenreis ca. 60-80 g pro Person. Das entspricht etwa einer halben Tasse. Als Hauptbestandteil, z.B. für Reispfanne kannst du eher mit 100 – 120 g Reis pro Person rechnen. 

Jetzt wünsche ich dir erst mal ganz viel Erfolg beim Reis kochen. Wenn du eine Frage hast, die der Artikel bisher nicht beantwortet, schreib sie mir bitte unbedingt in die Kommentare, damit ich den Artikel nach und nach weiter verbessern kann.

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Ein Bild von Annelie von Heisse Himbeeren
Über den Author

Herzlich Willkommen in meiner Küche! Mein Name ist Annelie. Ich bin Foodie, Food Fotografin, vegetarische Rezeptentwicklerin, Autorin, Unternehmerin und Hundemama. Mehr erfahren >

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