Fruchtig saftiger Zwetschgenkuchen vom Blech und auf Wunsch mit den leckersten Butterstreuseln. Ein Gedicht mit frischen Pflaumen und sehr einfach in der Herstellung.
Manchmal, da läuft es bei mir auch nicht nach Plan. Heute zum Beispiel war so ein Tag.

Pflaumenkuchen, je nach Familientradition, gibts da Unterschiede
Nach der Geburtstagsfeier vom Schwiegerpapa gestern, bin ich heute Morgen frisch froh und munter aufgewacht und war voller Tatendrang unbedingt den leckeren Zwetschgenkuchen oder Zwetschgendatschi wie man in hier in Bayern nennt zu backen.

Soweit so gut. Es folgt eine Hunderunde mit der Maus, ein gemütliches Frühstück, ein Kaffee und noch einer. Dann musste noch der Mietwagen für unseren Besuch bei Andys Oma nächstes Wochenende gebucht werden und schwups wars 14 Uhr und weit und breit kein Pflaumenkuchen in Sicht.
Aber ich hatte den Pflaumenkuchen vom Blech ja nun mal im Beitrag vom Donnerstag versprochen und groß angekündigt – also konnte ich nicht aus. Ich halte meine Versprechen, nämlich gerne. Also ab in die Küche mit mir und losging der wilde Ritt.
Diese Basis nutze ich für den Zwetschgenkuchen vom Blech
Die Basis unseres Pflaumenkuchen hier bildet ein weicher, süßer Hefeteig. Womit wir bereits beim ersten Streitthema wären. Am richtigen Boden für den Pflaumenkuchen scheiden sich nämlich die Geister.
Je nach Familientradition und Region gibts da, nämlich durchaus Unterschiede. Die einen bevorzugen einen Rührteig, mancherorts ist ein Quark-Teig das Trägermaterial der Wahl und auch der Hefeteig ist ein heißer Kandidat. Je nachdem, mit welcher Variante man aufgewachsen ist, hat man da durchaus Präferenzen.
Da sind wir hier in Deutschland auch nicht besser als die Italiener – gebacken von Mama oder Oma schmeckt es einfach am besten.

Selbst innerhalb von Familien können die Geschmäcker und Erwartungen da durchaus unterschiedlich sein. Mein Opa zum Beispiel war aus unerfindlichen Gründen starker Verfechter der Fraktion Rührteig. Der Rest der Familie bevorzugt Hefeteig.
Komisch. Aber mein Opa mochte auch keinen Käse. Vielleicht kommen die seltsam gepolten Geschmacksnerven auch daher. Aber zurück zum wesentlichen.
Der Hefeteig ist für mich die perfekte Wahl für einen Pflaumenkuchen. Im Handumdrehen aus ein paar Zutaten zusammen geführt darf der Teig dann zunächst einmal etwas ruhen.
Blöd, wenn man so wie ich unter latentem Zeitdruck steht aber nun mal nicht zu ändern. Ein Hefeteig, der lässt sich nicht hetzen.

In der Zwischenzeit könnte man zum Beispiel ein Buch lesen, ein Nickerchen machen, oder schon mal die weiteren Zutaten für den Zwetschgendatschi vorbereiten.
Die Streusel sind schnell gemacht
Diese sind Pflaumen – wer hätte es gedacht – und die Zutaten für unsere Streusel. Nämlich Butter, Zucker, Mehl, etwas Salz und wer mag etwas Zimt. Den würde ich übrigens dringend empfehlen außer Du hast eine akute Abneigung gegen Zimt. Dann lass ihn lieber weg.

Was die Pflaumen betrifft, können die eigentlich nicht Reif genug sein. Je süßer und saftiger, desto besser ist die Devise.
Die Pflaumen werden zunächst entsteint und dann auf den Teig gedrückt. Der ist bereit, wenn er sich im Volumen etwa verdoppelt hat. Wie lange das dauert, das ist leider schwer zu sagen.
Wie lange braucht der Hefeteig?
Es hängt ganz von der Wärme und Luftfeuchtigkeit im Raum ab. Etwa 30 – 60 Minuten darfst Du aber rechnen. Der fertig gegangene Teig kommt auf ein großes Backblech, dass Du entweder ordentlich mit Butter bestreichst oder mit Backpapier auslegst. Pflaumen auf das Blech und wenn Du magst, die Streusel drüber.
Ich nehme für die Streusel auch gerne nur die halbe Menge und betreue dann nur den halben Kuchen damit. Das sorgt für mehr Auswahl.

So serviere ich den Zwetschgenkuchen
Ab in den Ofen damit und etwa 35 Minuten später ist er auch schon fertig, der saftige Pflaumenkuchen vom Blech. Lauwarm serviert mit frisch geschlagener Sahne ein absolutes Gedicht.
Genau so haben wir es übrigens auch gemacht. Mit 30 Minuten Verspätung stand gegen halb 5 der frischen Kuchen auf dem Tisch. Mission geglückt und für Dich gibts auch das versprochene Rezept :)

Tipp: Du liebst Pflaumen? Dann teste mal diese Rohrnudeln mit Zwetschgen oder diesen Zwetschgenkuchen mit Streusel.

Rezept bewerten:
Zwetschgenkuchen mit Hefeteig vom Blech
Zusammenfassung
Zutaten
- 500 g Mehl
- 20 g Hefe
- 50 g Zucker
- 100 g Butter
- 150 ml Milch lauwarm
- 2 mittelgroße Bio Eier
- 1/2 TL Salz
- 1,5 kg reife Pflaumen
Für die Streusel
- 150 g Butter
- 80 g Zucker
- 80 g Mehl
- 1 TL Zimt*
- 1/2 TL Salz
Anleitungen
- Mehl in eine große Rührschüssel geben. In der Mitte eine Mulde formen und die Hefe einen bröseln. 1 TL des Zuckers dazu geben und mit 3 EL der lauwarmen Milch in der Mulde vermischen, bis ein glatter Vorteig entsteht. Schüssel abdecken und Vortag 10-15 Minuten gehen lassen.
- Der weil die Butter in der restlichen Milch schmelzen. Die Mischung sollte nicht wärmer als 40 Grad werden. Dann Milchmischung, den restlichen Zucker, die zwei Eier und das Salz in die Rührschüssel geben und für etwa 5 Minuten zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig dann erneut abdecken und an einem warmen Ort für 30-60 Minuten gehen lassen bis das Volumen sich mindestens verdoppelt hat.
- Derweil den Backofen auf 190 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Die Pflaumen putzen und entsteinen. Für die Streusel Butter, Zucker, Mehl, Salz und Zimt in eine Schüssel geben und zwischen den Fingern zerreiben bis sich schöne Streusel bilden.
- Den aufgegangene Teig auf ein mit Backpapier ausgekleidetes oder mit Butter ausgestrichenes Backblech geben und dort glatt drücken. Die Pflaumen eng darauf verteilen. Wenn Streusel verwendet werden, diese auf den Pflaumen verteilen.
- Kuchen bei 190 °C Ober- und Unterhitze für etwa 30-40 Minuten backen bis die Streusel und der Rand des Kuchens goldbraun sind. Abkühlen lassen und am Besten lauwarm mit frisch geschlagener Schlagsahne servieren.
Das Rezept kann so nicht stimmen. Aus 500 g Mehl und 3EL Milch kann man definitiv keinen Vorteig machen!
Vielen Dank für den Hinweis. Das Rezept ist allerdings korrekt. Denn es wird nicht das gesamte Mehl zum Vorteig verarbeitet. Im Mehl wird lediglich eine Mulde geformt, in der die Hefe mit den 3 EL Milch vermengt wird. Dabei wird auch unweigerlich etwas vom Mehl untergerührt – aber eben nicht alles. Der Vorteig – das Dampferl, wie meine Oma sagen würde – darf dann erst mal aufgehen bevor es mit den übrigen Zutaten in das Mehl eingearbeitet wird. Natürlich kannst Du den Vorteig auch auf eine andere Art zubereiten, wenn Du dich damit wohler fühlst. Die Angaben im Rezept stimmen aber :) ich wünsche Dir einen tollen Sonntag :)
Das ist mit Abstand der leckerste Pflaumenkuchen, den ich je gegessen habe .
Definitiv mit Streußel!