Startseite · Backrezepte · Plätzchen · Lebkuchenhaus selber backen – Rezept mit Bauplan & Videoanleitung

Lebkuchenhaus selber backen – Rezept mit Bauplan & Videoanleitung

von Annelie

Ein selbst gemachtes Lebkuchenhaus ist der Hingucker zu Weihnachten, eine tolle Dekoration und ein herrliches Geschenk. Mit diesem Video inklusive detailliertem Bauplan, bäckst Du ganz einfach Dein eigenes Lebkuchenhaus.

Lebkuchenhäuser sind eine Kunst für sich. Sie entstehen jedes Jahr zu Weihnachten in vielen Familien. Ganz egal ob mehrstöckiges Townhouse mit Beleuchtung, der Disney Palast oder ein vermeintliche einfaches Häuschen mit schiefem Kamin und krummen Fensterläden.

Ein Lebkuchenhaus wird eingeschneit

Sie alle eint, das sie mit viel Liebe und Handarbeit entstanden sind. Meist akribisch geplant und häufig aus einer langen Tradition heraus.

Ganz egal, ob als essbare Deko, Backprojekt für die ganze Familie oder ein liebevolles Geschenk. Ein Lebkuchenhaus zu backen ist ein wunderbares Projekt.

Mein herrlich unperfektes Lebkuchenhaus

Möglichkeiten gibt es dafür viele. Es gibt fertige Sets mit bereits gebackenen Lebkuchenteilen, die “nur noch” zusammengesetzt und dekoriert werden wollen.

Weil ich aber nun mal gerne selbst backe, zeigen ich Dir heute, wie Du ein wunderschönes Lebkuchenhaus von Grund auf selbst bäckst. Es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, mein windschiefes Hexenhäuschen zu entwerfen und für Dich zu backen. Sogar beleuchtet ist es!

Lebkuchenhaus von der Seite auf einer Mamorplatte

Im Video kannst Du gemeinsam mit mir Schritt für Schritt backen. Vor allem wichtig dafür ist der richtige Teig und der richtige Bauplan!

Auf den richtigen Bauplan kommt es an

Bevor ich Dir etwas mehr zum Teig erzähle reden wir zunächst einmal über den Bauplan. Damit auch Ende auch alle Teile des Lebkuchenhauses zusammen passen ist ein guter Bauplan nämlich überaus wichtig.

Für unser Lebkuchenhaus benötigen wir neben Seitenteilen, Front und Rückseite und einem Dach auch Fensterläden, ein Vordach und natürlich einen Kamin.

All diese Teile findest Du auf der Schablone wieder. Am besten druckst Du die Vorlage zweimal aus. Einmal schneidest Du die Einzelteile aus und der zweite Ausdruck dient zum Überprüfen, ob Du auch alle Teile beisammen hast.

Je nachdem, wie Du Dein Lebkuchenhaus dekorieren möchtest, kannst Du natürlich einzelne Teile weglassen oder noch mehr hinzufügen.

Lebkuchenhaus mit eingeschneiten Vordach

Eine Vorlage für die Bodenplatte habe ich nicht erstellt. Hier habe ich einfach aus dem restlichen Lebkuchenteig eine hübsche Form ausgeschnitten.

Der Teig für das Lebkuchenhaus

Aber, woraus schneiden wir die Vorlage denn eigentlich aus? Natürlich auch einen wunderbaren Lebkuchenteig.

Der Teig für ein Lebkuchenhaus muss dabei ganz besondere Anforderungen erfüllen. Er muss gut zu verarbeiten sein, beim Backen nicht zerlaufen, nicht zu sehr aufgehen und eine gewisse Stabilität haben.

Der Teig enthält neben reichlich Mehl etwas Butter, Kakaopulver auch etwas Honig. Du kannst den Honig auch ohne weiteres durch Ahornsirup oder Agavendicksaft ersetzen.

Besonders, wenn das Lebkuchenhaus zunächst nur zur Deko gedacht ist, finde ich es schade wertvollen Honig dafür zu verwenden.

Der Teig muss nach der Zubereitung im Kühlschrank durchziehen aus abkühlen. Erst dann kann er ausgerollt und weiterverarbeitet werden.

Eingeschneites Lebkuchenhaus mit Tür und Fenstern

Zuschneiden und backen – jetzt ist Präzision gefragt

Den Teig für Dein Lebkuchenhaus solltest Du vor dem Ausrollen etwas geschmeidiger kneten. Ausgerollt wird der Teig am besten mit etwas Mehl.

Eine Backmatte, ein Stück Backpapier oder eine Ausrollmatte sind eine gute Unterlage um die Arbeitsplatte zu schützen. Wir schneiden die benötigten Formen nämlich direkt aus dem ausgerollten Teig aus.

Je nachdem, welche Arbeitsplatte Du hast, verträgt sie das besser oder schlechter. Auf eine Steinarbeitsplatte kannst Du auch ohne Unterlage arbeiten.

Holz- und Kunststoffarbeitsplatten sind wesentlich empfindlicher und benötigen deshalb eine Unterlage.

Das Ausschneiden der Schablonen aus dem Teig gelingt am besten, wenn Du ein spitzes, scharfes Messer verwendest.

Am besten legst Du gleiche Teile auf dem Blech so zusammen, dass Du später noch weißt, welches Teig, welches ist. Zur Sicherheit hilft es auch, die Teile auf dem Backpapier zu beschriften.

Wenn Du sicher gehen möchtest, dass die Teile möglichst ihre Form behalten, stellst Du das Backblech vor dem Backen nochmal für ca. 30 Minuten in den Kühlschrank.

Der kalte Teig geht nicht so stark auf, bevor er durch bäckt, weshalb die Teile ihre Form besser halten. Das funktioniert übrigens auch bei Omas Weihnachtsplätzchen, 1 Teig 7 Plätzchen und bei Butterplätzchen.

Lebkuchenhaus mit Tannenbäumen vor dem Fenster

Das Lebkuchenhaus bekommt “echte” Fenster

Nachdem die Teile gebacken sind, ist es auch fast schon Zeit, das Lebkuchenhaus zusammenzubauen. Es fehlen lediglich noch die echten Fenster.

Dafür verwendest Du am besten einen Zuckeraustauschstoff, der Isomalt* heißt. Isomalt schmilzt wie Zucker, bei Hitze.

Es erkaltet allerdings komplett klar. Je weniger Du im Isomalt umrührst, umso gleichmäßiger schmilzt es übrigens auch.

Etwa 50 – 100 g Isomalt reichen für alle Fenster am Lebkuchenhaus aus. In kleinen Mengen bekommst Du Isomalt zum Beispiel bei Sostrene Grene. Auch im Supermarkt habe ich es schon gesehen.

Isomalt kühlt auch sehr schnell aus. Etwa 10 Minuten nach dem Gießen der Fenster sind sie auch schon erkaltet.

Eventuelle Unebenheiten auf der Oberfläche kannst Du mit einem kleinen Flammenwerfer entfernen.

Lebkuchenhaus mit einer Beleuchtung innen

Solltest Du die Wände Deines Lebkuchenhauses von außen mit Mustern dekorieren wollen, ist jetzt die beste Gelegenheit. Das funktioniert nämlich wesentlich besser, solange die Teile flach auf dem Blech liegen.

Für das Zusammenkleben und dekorieren verwenden wir Royal Icing. Das ist ein Zuckerguss auf Eiweißbasis, der einfach der perfekte Kleister ist und noch dazu schneeweiß trocknet.

So kommt die Beleuchtung ins Lebkuchenhaus

Sobald alle Dekorationen gut getrocknet sind, ist es auch fast schon Zeit, das Lebkuchenhaus zusammenzubauen.

Aber, unser Lebkuchenhaus ist ja beleuchtet. Damit die Installation der Beleuchtung gut klappt, musst Du ein Loch in die Bodenplatte schneiden. Dort hindurch fädelst Du dann eine kleine, Batteriebetrieben Lichterkette.

Was ist eigentlich Royal Icing?

Nun beginnt er aber endlich, der richtig spaßige Teil – das Zusammenbauen und dekorieren!

Lebkuchenhaus mit einem verschneiten Dach und Kamin

Wie schon gesagt verwenden wir dazu Royal Icing. Die Mischung aus (frischem) Eiweiß und Puderzucker hat eine Kleisterartige Konsistenz und trocknet schnell und sehr fest.

Das macht sie zum perfekten Kleber für das Lebkuchenhaus. Wenn Du Sorge hast, rohes Hühnereiweiß zu verwenden, kannst Du im Fachhandel pasteurisierte Eier bzw. Pasteurisiertes Eiweiß kaufen.

Das ist dann auf jeden Fall vollkommen unbedenklich. Die Menge Royal Icing die wir für unser Lebkuchenhaus benötigen ist ganz ordentlich. Das liegt natürlich auch daran, dass wir das gesamte Dach etc. dekorieren.

Übriges Royal Icing hält sich in einem luftdichten Behälter mehrere Tage im Kühlschrank. Du kannst es beliebig einfärben und auch andere Plätzchen damit dekorieren.

Was, wenn ein Teil vom Lebkuchenhaus nicht passt?

Mithilfe des Royal Icing setzt Du nun das Lebkuchenhaus zusammen. Zahnstocher, Tassen, die Papprollen aus dem Inneren einer Küchenrolle etc. Sind ideale Stützen, bis das Royal Icing fest wird.

Ein weihnachtliches Lebkuchenhaus

Ich empfehle Dir, das Lebkuchenhaus im Zweifel lieber etwas länger trocknen zu lassen, bevor Du weiter machst. Es gibt nichts Ärgerlicheres, als wenn das Lebkuchenhaus in sich zusammen kracht, weil das Fundament nicht trocken genug war.

Passt doch mal ein Teil des Hauses nicht aufs andere, kannst Du den harten Lebkuchen am besten mit einer Microplane Reibe* bearbeiten. Auch eine saubere Holzfeile leistet hier wunderbare Arbeit.

Nimm zunächst ein bisschen weniger weg und arbeite Dich langsam heran. Denn anstückeln später ist ausgesprochen schwierig.

Die perfekte Dekoration

Sobald das Haus steht, ist es Zeit für Dekoration. Ich habe mich für ein ganz schlichtes Lebkuchenhaus ohne wenig bunte Deko entschieden. Das kannst Du aber halten, wie Du willst.

Ein Lebkuchenhaus nach Schneesturm

Ich liebe auch farbenfrohe Lebkuchenhäuser und werde nächstes Jahr definitiv tiefer in den Farbtopf greifen!

Neben diversen Zuckerstreuseln eignen sich zum Beispiel Schoko Linsen, Zuckerstangen, Kekse und so weiter sehr gut als Dekoration für ein hübsches Lebkuchenhaus.

Let is Snow!

Zu guter Letzt verzaubern wir das Lebkuchenhaus mit einer Schicht Schnee. Erst dann sieht es richtig heimelig und weihnachtlich aus, finde ich!

Ein Lebkuchenhaus im Schneesturm

Am besten eignet sich dafür “süßer Schnee”. Das ist fein gemahlener Traubenzucker, der im Gegensatz zu Puderzucker nicht so schnell schmilzt. Süßer Schnee wird in Bäckereien zum Beispiel zur Dekoration von Krapfen verwendet.

Alternativ funktioniert aber selbstverständlich auch Puderzucker hervorragend. Den Bauplan gibts hier nochmal zum kostenlosen Download.

Grafik zum Lebkuchenhaus inklusive Bauplan

Tipp: Die 5 einfachsten Plätzchen ohne Ausstechen aus 1 Teig

Rezept bewerten:

5 von 1 Bewertung

Lebkuchenhaus selbst machen – das beste Rezept & Bauplan

Autor: Annelie
Ruhezeit 15 Stunden
Zubereitungszeit 2 Stunden
Ergibt 1

Zusammenfassung

Ein selbst gemachtes Lebkuchenhaus ist der Hingucker zu Weihnachten, eine tolle Dekoration und ein herrliches Geschenk. Mit diesem Rezept inklusive detailliertem Bauplan bäckst Du ganz einfach Dein eigenes Lebkuchenhaus.

Zutaten  

Für den Lebkuchenteig:

  • 200 g Zucker*
  • 250 g Honig* oder Agavendicksaft
  • 40 ml Wasser*
  • 175 g Butter*
  • 650 g Weizenmehl*
  • 30 g Kakao*
  • 1 TL Lebkuchengewürz* gehäufter Teelöffel
  • 1 Großes Bio Ei*

Für das Royal Icing:

  • 2 Eiweiß* von großen Bio Eiern
  • 400-600 g Puderzucker*

Für die Dekoration:

Anleitungen 

  • In einem kleinen Topf Zucker, Honig, Wasser und Butter vermengen und so lange erhitzen, bis die Butter geschmolzen ist und sich alle Zuckerkristalle aufgelöst haben.
  • In der Zwischenzeit Mehl, Kakao und Lebkuchengewürz in einer Rührschüssel verrühren. In die Küchenmaschine geben, dann das Ei und nach und nach die Butter-Zucker Masse zugeben. Zu einem glatten Teig verkneten.
  • Den Teig dann zu einer Kugel formen, in eine Tüte oder ein Bienenwachstum einpacken und eine Nacht im Kühlschrank abkühlen und durchziehen lassen.
  • Vor dem Ausrollen, den Bauplan des Lebkuchenhauses ausdrucken und ausschneiden.
  • Backofen auf 180°C Heißluft vorheizen. Teig nach und nach etwa 7 mm dick ausrollen und die Teile des Lebkuchenhauses daraus ausschneiden.
  • Die Teile auf Backbleche mit Backpapier legen. Vor dem Backen nochmal 30 Minuten im Kühlschrank erkalten lassen. Dan bei 180 °C Heißluft für ca. 10-15 Minuten backen bis der Teig an den Rändern bräunlich wird. Aus der Bodenplatte dirket nach dem Backen ein Loch ausschneiden, durch das gleich die Lichterkette gefädelt wird.
  • Teile komplett abkühlen lassen. Das Isomalt für die Fenster in einem kleinen Topf schmelzen. Möglichst wenig rühren. Isomalt in die Fenster gießen. Aushärten lassen. Mit einem Flammenwerfer Unebenheiten wegschmelzen. Einzelteile nach Wunsch dekorieren.
  • Für das Royal Icing die Eiweiß mit einem Handrührgerät aufschlagen. Nach und nach dem vorher gesiebten Puderzucker dazu geben. Die Masse sollte die Konsistenz von festem Tapetenkleister haben.
  • Das Lebkuchenhaus dann mit Hilfe des Royal Icings zusammen setzen. Dabei auch die Lichterkette anbringen. Mit Hilfe von Tassen, Küchenrolle und Zahnstochern die einzelnen Elemente befestigen, bis das Royal Icing getrocknet ist.
  • Das Lebkuchenhaus nach Lust und Laune mit Streuseln und Süßigkeiten dekorieren. Den Schornstein mit Watte versehen und das Lebkuchenhaus zum Schluss mit etwas süßem Schnee einschneien.

Notizen

Das Lebkuchenhaus hält sich luftdicht aufbewahrt als Dekoration für mehrere Monate.
Hast Du mein Rezept ausprobiert?Schreibe mir wie es war!
Ein Bild von Annelie von Heisse Himbeeren
Über den Author

Herzlich Willkommen in meiner Küche! Mein Name ist Annelie. Ich bin Foodie, Food Fotografin, Rezeptentwicklerin, Autorin, Unternehmerin und Hundemama. Mehr erfahren >

Schreibe einen Kommentar

Rezeptbewertung