Es gibt Gerichte, die sind pures Comfort Food und schmecken nach Heimat. Für mich gehört das selbstgemachte Semmelknödel Rezept definitiv dazu! Flauschig, würzig und perfekt, um eine köstliche Sauce aufzusaugen, sind sie der Star zu jedem Braten oder Pilzgericht.

Inhaltsverzeichnis
Semmelknödel sind in meiner Familie eine feste Größe zu so ziemlich jedem Feiertag oder Sonntagsessen. Das lässt mal wieder deutlich auf meine süddeutsche Heimat schließen. Und wenn man daheim mit so grandiosen Semmelknödeln wie denen von meiner Mama und ihrer Mutter groß geworden ist, dann ist es wenig verwunderlich, dass ich auch selbst unbedingt lernen wollte, wie man sie gut zubereitet.
Das war aber ehrlich gesagt nicht so einfach, wie es im ersten Moment wirkt, denn wie so oft bei echten Klassikern und Dingen mit verdächtig kurzer Zutatenliste liegt der Teufel im Detail und die Konsistenz des Teiges ist absolut entscheidend. Über die Jahre habe ich Omas Rezept und ihre unzähligen kleinen Tricks perfektioniert. Ich zeige dir heute mein absolut gelingsicheres Grundrezept, mit dem du Semmelknödel zauberst, die immer gelingen. Sie sind die perfekte Beilage zu Braten, Gulasch oder meinem allerliebsten Gericht: cremigen Rahmschwammerl!

Das Geheimnis perfekter Semmelknödel: 4 goldene Regeln
Regel 1: Das richtige Brot ist alles!
Verwende altbackene Semmeln oder spezielles Knödelbrot. Frisches Brot würde im Teig matschig werden. Die trockenen Würfel saugen die Flüssigkeit perfekt auf, ohne ihre Struktur komplett zu verlieren. Wenn Knödelbrot bei dir in der Gegend schwer zu bekommen ist, schneide deine alten Semmeln einfach schon am Vortag in Scheiben und lasse sie an der Luft trocknen. Du kannst auch altbackene Brezen verwenden, dann hast du im Nu Brezenknödel.
Regel 2: Warme Milch, nicht heiß!
Die Milch, mit der du das Brot übergießt, muss nur lauwarm sein. Ist sie zu heiß, fängt das Ei im Teig an zu stocken (Rührei-Effekt!) und die Stärke im Brot verkleistert – das Ergebnis wären klebrige, dichte Knödel.
Regel 3: Die Ruhezeit ist heilig!
Nach dem Kneten muss der Teig mindestens 20–30 Minuten ruhen. Dieser Schritt ist unerlässlich und darf niemals übersprungen werden! In dieser Zeit quellen die Brotwürfel vollständig auf und verbinden sich mit dem Ei und der Milch zu einer homogenen Masse, die beim Kochen sicher zusammenhält.
Regel 4: Sieden, niemals sprudelnd kochen!
Das ist der häufigste Fehler, der zu zerfallenen Knödeln führt! Knödel dürfen niemals in sprudelnd kochendem Wasser garen. Das Wasser im Topf soll nur sanft simmern oder sieden (leichte Bläschen steigen auf, aber keine wilde Bewegung).

Die Zutaten: Einfach, klassisch und gut
- Knödelbrot: (Siehe Regel 1).
- Zwiebeln & Petersilie: Mein Tipp aus Erfahrung: Dünste die fein gehackten Zwiebeln und die Petersilie immer vorher in etwas Butter glasig an, bevor du sie zum Teig gibst. Das macht die Zwiebeln milder, bekömmlicher und entfaltet ein viel tieferes Aroma. Im Frühling verwende ich übrigens sehr gerne Bärlauch in meinen Knödeln. Der hat ein tolles Aroma und ergänzt dann einfach die Petersilie in gleicher Menge. Eine tolle Abwandlung und aromatisch der Hit.
- Milch & Eier: Die perfekten ‚Klebstoffe‘ und Feuchtigkeitsspender für den Teig.
- Die Würze: Salz und frisch gemahlener Pfeffer sind alles, was du brauchst. Von zusätzlichen Extras wie Muskatnuss war ich bisher nie wirklich überzeugt.

So einfach geht’s: Schritt für Schritt zu perfekten Semmelknödeln
- Vorbereitung: Dünste die Zwiebeln und die Petersilie in Butter an. Gib das Knödelbrot mit den Eiern und den Gewürzen in eine große Schüssel.
- Teig ansetzen: Gib die Zwiebelmischung zum Brot. Erwärme die Milch nur bis sie lauwarm ist. Gieße sie nun nach und nach über die Brotmasse und verknete alles mit den Händen zu einem gleichmäßigen formbaren Teig.
- Ruhen lassen (der wichtigste Schritt): Decke die Schüssel ab und lasse den Teig wie in Regel 3 beschrieben 30 Minuten ziehen.
- Knödel formen: Befeuchte deine Hände mit kaltem Wasser, damit der Teig nicht klebt. Forme mit sanftem Druck gleichmäßige, feste Knödel.
- Perfekt garen: Bringe einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen und reduziere die Hitze dann sofort, bis das Wasser nur noch siedet. Lege die Knödel vorsichtig hinein. Sobald sie an die Oberfläche steigen (das dauert ein paar Minuten), stelle den Timer auf 15–20 Minuten. Lass sie bei kleinster Hitze im heißen Wasser nur noch ziehen. So werden sie garantiert durch ohne zu zerfallen.

Annelies Ideen: Wozu die Knödel passen und was man mit Resten macht
Serviervorschläge: Der Klassiker zu Braten mit Soße, Gulasch oder eben zu cremigen Pilzgerichten wie meinen Rahmschwammerl.
Der geniale Reste-Tipp (fast besser als das Original): Das Beste an Semmelknödeln sind oft die Reste am nächsten Tag! Schneide die kalten Knödel in dicke Scheiben und brate sie in reichlich Butter von beiden Seiten goldbraun und knusprig an. Mit einem Spiegelei und einem grünen Salat serviert – ein Gedicht! Das nennt man bei uns in Bayern ‚Geröstete Knödel‘.

Omas Semmelknödel Rezept
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- 250 g Knödelbrot
- 2 Zwiebeln
- 20 g Petersilie
- 30 g Butter
- 150 ml Milch ca. Angabe
- 3 Eier
- Salz
- Pfeffer
Anleitung
- Zwiebel und Petersilie fein hacken. Butter in einem kleinen Topf schmelzen, Zwiebel und Petersilie darin glasig dünsten. Derweil Knödelbrot in eine große Schüssel geben. Die aufgeschlagenen Eier dazugeben sowie etwa 1 TL Salz und etwas frisch gemahlenen Pfeffer. Zwiebeln und Petersilie in die Schüssel geben. In diesem Topf die Milch erwärmen.
- Sobald die Milch warm, aber nicht heiß ist, Milch nach und dazugeben und mit den Händen zu einem homogenen Knödelteig verkneten. Teig etwa 30 Minuten ziehen lassen.
- Teig nochmal durchmischen und dann die Knödel formen. Je nach Größe der Knödel ergibt der Knödelteig 6 bis 8 Semmelknödel. Die fertigen Knödel in das siedende Wasser legen. Hitze herunterdrehen, sodass das Wasser nur noch leicht simmert. Deckel unbedingt auf den Topf geben.
- Sobald die Knödel oben schwimmen. Platte ausstellen und die Knödel noch weitere 10 – 15 Minuten im heißen Wasser ziehen lassen. Dann aus dem Wasser nehmen und nach Herzenslust servieren.
Tipps
FAQ – Deine Fragen zu Semmelknödeln
Die häufigsten Gründe sind: Das Wasser hat zu stark gekocht, der Teig hatte nicht genug Ruhezeit oder das Verhältnis von Brot zu Flüssigkeit war nicht optimal (zu feucht). Falls der Teig nach der Ruhezeit noch sehr klebrig und matschig ist, kannst du etwas Paniermehl oder eine zerrupfte Scheibe Toastbrot dazugeben, um ihn stabiler zu machen.
Antwort: Sie hatten nicht genug Ziehzeit, nachdem sie an die Oberfläche geschwommen sind. Gib ihnen die vollen 15–20 Minuten, auch wenn sie schon ‚fertig‘ aussehen. Im Zweifel ist eine längere Ziehzeit hier besser als eine zu kurze.
Ja, du kannst den fertigen Teig problemlos ein paar Stunden abgedeckt im Kühlschrank lagern. Forme die Knödel aber am besten erst kurz vor dem Kochen.
Ja, absolut! Lass sie komplett abkühlen, friere sie einzeln auf einem Tablett vor und gib sie dann in einen Gefrierbeutel. Zum Aufwärmen einfach gefroren in heißes, siedendes Wasser geben und ca. 10–15 Minuten ziehen lassen. Tatsächlich mache ich meistens gleich die doppelte Menge Semmelknödel und friere sie paarweise als Meal-Prep-Basis ein.
Ich hoffe, Omas Semmelknödel werden auch bei dir zum Star auf dem Sonntagstisch! Welches ist dein liebstes Gericht, zu dem du Semmelknödel isst? Verrate es mir in den Kommentaren!






