Alles Neu macht der September โฆ Wie versprochen gibt es unter diesem Motto in Zukunft โmehrโ auf dem Blog.
Und zwar von allem: Mehr Rezepte, mehr Social Media Posts, mehr Videos und mehr Geschichten aus meinem Leben. Bevor am Donnerstag mein erstes Back-Video auf YouTube zu sehen sein wird, gehts heute los mit โmehr Geschichtenโ.
Wer mir auf Instagram folgt hat ja bestimmt in meinen Storys gesehen, dass ich meinen Urlaub in diesem Jahr in Israel verbringen durfte.
Was ich erlebt habe und wie ich Land und Leute kennen lernen durfte, erfahrt Ihr heute und nรคchste Woche Dienstag in meinen Reiseberichten.
Mรผnchen, 7 Uhr morgens, 14 Grad und Nieselregen โฆ Die Heimat macht uns die Abreise in den Urlaub wirklich nicht schwer. Nach grandiosen Sommerwochen, spรผren wir heute den ersten Anflug von Herbst.
Mitte August kann das schon mal passieren. Um so besser, dass uns die Aussichten fรผr die kommenden 14 Tage vor allem eines versprechen: Sommer, Sonne, Sonnenschein.
Dass das in einem Land das grรถรtenteils aus Wรผste besteht auch mal Temperaturen von 50 Grad bedeuten kann, haben wir zu diesem Zeitpunkt irgendwie nicht so richtig durchdacht.
Begleitet werde ich auf dieser Reise von Andy, meinen Eltern und einem Freund aus Kindertagen, der das vergangene Jahr im Israel gelebt hat. Die Reise nach Israel klappt, trotz vorheriger Bedenken, ganz ohne Probleme.
Von den Sicherheitsvorkehrungen fรผr Flรผge nach Israel kรถnnten sich so einige Airlines noch eine Scheibe abschneiden.
Selbiges gilt auch fรผr das Essen im Flugzeug. Normalerweise werfe ich einen Blick aufs Tablett, schnuppere am warmen Gericht und bleibe dann, wenn รผberhaupt bei Obst und Joghurt.
Da komme ich lieber mit viel Hunger am Ziel an, als sowas zu Essen. Ist bei El Al aber nicht so. Das Essen im Flugzeug war โ und das meine ich wirklich ernst โ unfassbar lecker. Und sehr authentisch.
Es gab nรคmlich schon im Flieger Hummus und Pitabrot. Erstes Fazit: Kochen kรถnnen sie, die Israelis.
12 Stunden, eine S-Bahn Fahrt, einen Flug und eine Fahrt im Sherut (Israelisches Sammeltaxi mit todesmutigem Fahrer) spรคter, sind wir angekommen in Jerusalem. Im Zuhause fรผr die nรคchsten sechs Tage.
Zimmer bezogen, festgestellt das die Klimaanlage nicht funktioniert (wie wir spรคter erfahren haben, war sie nicht kaputt sondern lรคuft im Sommer grundsรคtzlich nicht) und schon kann es losgehen zur ersten Erkundungstour.
Und zum Abendessen โฆ Ist nรคmlich mittlerweile 20 Uhr (Israel ist eine Stunde vor Deutschland).
Erste Erkenntnis: In Israel wachsen Granatรคpfel, Weintrauben und Pomelos einfach so am Straรenrand, wie bei uns Kirschen und รpfel.
Beim ersten Abendessen โ natรผrlich authentisch israelisch mit Falafel, Hummus, Pitabrot und Co das erste kleine Fazit: Der erste Eindruck von Jerusalem und den Menschen vor Ort ist wunderbar.
Es erwarten uns spannende Tage. Tatsรคchlich gibt es wenige Orte auf dieser Welt die eine bewegtere Geschichte haben als Jerusalem. Das Zusammentreffen der Religionen und Kulturen ist faszinierend.
Auf den ersten Blick laut und bunt, wenn man genauer hinsieht aber noch รถfter leise und dezent. Es wird viel gebetet in Jerusalem.
Ungewรถhnlich im ersten Moment fรผr jemanden wie mich, der daheim ein modernes, schnelles Leben lebt. Unsere Gastgeberin in der Unterkunft hat an einem Abend gesagt โIsrael wird vom Gebet getragen.โ
Zwischen jรผdischer Bar Mitzwa, christlicher Pilgergruppe (alle mit Lila Hut) und den Rufen des Muezzin, im Meltingpot der Religionen wird dieser Satz zu meinem stรคndigen Begleiter.
Jerusalem besuchen, das kann mit unterschiedlichen Erwartungen und Programmen geschehen. Die klassische Pilgerreise bezieht sich verstรคrkt auf den Besuch der religiรถsen Stรคtten, die die eigene Religion verehrt.
Wir wollten mehr, wollten Land und Leute kennen lernen, erfahren wie Kultur und Glaube die Menschen beeinflussen und wie der Alltag funktioniert.
Alltag und Kultur eines Landes lernt man auch immer รผber das Essen kennen. Und so gehรถren zu den Highlights unserer Tage in Jerusalem die Streifzรผge รผber die Basare der Stadt.
Gewรผrzhรคndler reihen sich an Bรคcker, an Sรผรwarenverkรคufer und Kaffeebude. Zwischendrin wird Baklava gebacken und werden Falafel Sandwisches verspeist.
Eine Straรe weiter heiรt einen das bunte Farbenmeer der Textilverkรคufer willkommen. รberhaupt hatten wir immer das Gefรผhl willkommen zu sein.
Vor unserer Abreise wurde ich immer wieder gefragt, ob ich mir denn um die Sicherheitslage keine Gedanken mache.
Und auch nach der (unversehrten) Rรผckkehr ist die Frage danach, wie sicher man sich denn gefรผhlt hat stรคndig prรคsent.
Sicherlich ist Israel und Jerusalem im speziellen immer wieder Schauplatz politisch brisanter Vorkommnisse. Als Tourist begegnet einem aber vor allem eines: Unendliche Gastfreundschaft.
Egal ob auf dem arabischen Basar, an der jรผdischen Klagemauer, im armenischen Taxi oder in Tel Aviv am Strand: Ich habe mich jederzeit ausnahmslos Willkommen und absolut sicher gefรผhlt.
Eine Station die fรผr mich im Vorfeld der Reise genau so wichtig war die Klagemauer, Tempelberg und Co ist Yad Vashem. Die Gedenkstรคtte des Holocaust liegt etwas auรerhalb des Zentrums in Mitten eines Berges.
Nach dem bunten Treiben Jerusalems, herrscht hier grรถรtenteils Stille, viel Natur. Man hรถrt die Vรถgel zwitschern. Nach vier Stunden haben wir lรคngst nicht alles gesehen, nicht alle Nummern auf dem Audioguide gehรถrt.
Die Stimmung ist nach dem Besuch nachdenklich. รberhaupt hat Jerusalem mich nachdenklich gestimmt. Ich habe viel รผber Gott und Glaube nachgedacht.
Wie der Glaube die Menschen auf dieser Welt beeinflusst und lenkt. Darรผber, dass alle Religionen, wenn auch auf Ihre eigene Art und Weise, mit eigenen Riten, Regeln und Geschichten am Ende doch zu einem Gott beten und sich trotzdem nicht einig sind.
Und darรผber, was eigentlich richtig und falsch ist, im Leben โ wie ich sein mรถchte und wo ich hin will.
Vor der Weiterreise lassen wir bei einem frisch gepresste Orangen Granatapfel Saft die letzten Tage Revue passieren. Jerusalem ist alt, laut, bunt und lebendig. Irgendwie so wie erwartet und trotzdem ganz anders.
In sechs Tagen konnten wir Jerusalem gut kennen lernen. Auch einen Shabbat inklusive Shabbat Sirene durften wir miterleben. Zur reinen Besichtigung der Sehenswรผrdigkeiten reichen sicher auf zwei oder drei Tage.
Um den Alltag der Menschen und die Kulturen zu bestaunen, ist ein Leben nicht genug.
Eine letzte Nacht bei offenem Fenster den Gerรคuschen der Stadt lauschen. Am Morgen beginnt unser Road Trip.
Einmal quer durch Israel von Jerusalem รผber den See Genezareth zum Toten Meer und weiter nach Tel Aviv wird der Weg uns fรผhren.
Nรคchste Woche folgt Teil zwei meines Reiseberichtes aus Israel. Ich hoffe Ihr mรถgt den ersten Teil. Ich freue mich schon sehr darauf, Euch mehr zu erzรคhlen.
Hallo Annelie, viele Dank fรผr den schรถnen Bericht von Deiner Israelreise. Ich bin zufรคllig auf Deinen Blog gestoรen auf der Suche nach israelischen Rezepten. Am meisten berรผhrt hat mich aber in denem Bericht der Absatz: โIch habe viel รผber Gott und Glaube nachgedacht. Wie der Glaube die Menschen auf dieser Welt beeinflusst und lenkt. Darรผber, dass alle Religionen, wenn auch auf Ihre eigene Art und Weise, mit eigenen Riten, Regeln und Geschichten am Ende doch zu einem Gott beten und sich trotzdem nicht einig sind. Und darรผber, was eigentlich richtig und falsch ist, im Leben โ wie ich sein mรถchte und wo ich hin will.โ Ich glaube, Du hast genau den kritischen Punkt getroffen: Alle โReligionenโ versuchen ihre EIGENEN Rieten, Regeln, Traditionen, Art und Weisen aufzustellen, um ihr Verhรคltnis zu Gott zu finden, und deshalb sind sie auch so uneinig. Wie wรคre es, wenn man Gott, der sich schon alleine in der Schรถpfung offenbart und der durch SEIN Wort, der Bibel des alten und neuen Testaments, einfach nur vertraut und Gott die โRegierungsgewaltโ รผber mein/dein Leben รผberlรครt. Ich kann Dir sagen, dass das die beste Erfahrung ist, die Du in Deinem Leben machen kannst. Gott bezeichnet Israel als seinen Augapfel, und er hat ein ganz Besonderes Verhรคltnis zu seinen auserwรคhlten Volk. Hier kรถnnen wir viel รผber Gott lernen, der in Jesus Christus Mensch geworden ist, um aus Liebe zu den Menschen fรผr ihre Schuld/Sรผnde am Kreuz zu sterben. Mit Sรผnde bezeichnet die Bibel die Entfernung von Gott, und daraus folgen die sรผndigen Taten. Das Eine ist Ursache, das Andere die Wirkung daraus. Gott/Jesus mรถchte zu uns kein โReligionsverhรคltnisโ, sondern eine โLiebesbeziehungโ. Das wรผnsche ich Dir von Herzen, denn so wirst Du erkennen kรถnnen, wer Du sein mรถchtest, und wo Du hin willst. Shalom
Lieber Michael,
vielen Dank fรผr deinen lieben Kommentar. Dein Lieblingssatz ist auch mein Lieblingssatz in meinem Reisebericht. Tatsรคchlich beschรคftigt mich die Reise und vor allem das, was es mit mir gemacht hat. Jede Entscheidung die ich treffe richte ich daran aus wie ich sein mรถchte und was ich mir fรผr diese Welt wรผnsche. Am einfachsten ist es immer, bei sich selbst anzufangen. Vielen Dank fรผr deine tollen Worte.
Hab einen wunderbaren Start ins neue Jahr.
Annelie
Bei Falafel, Hummus und Pita-Brot wรผrde ich ja allein schon schwach werden :D
Vielen Dank fรผr Deine schรถnen Eindrรผcke aus Jerusalem! Ich bin gespannt auf die Weiterreise!
Viele Grรผรe, Yvonne
Kann ich gut verstehen. Ist nach dem Urlaub momentan auch mein erklรคrtes Lieblingsessen. Die Kichererbsen dรผrfen im Vorratsschrank auf keinen Fall ausgehen!
Vielen Dank fรผr deinen lieben Kommentar. Ich freue mich sehr, dass dir der Bericht gefรคllt :)
Liebe Grรผรe
Annelie