Der Duft von Spekulatius ist Weihnachten pur. Doch viele trauen sich an den Klassiker nicht heran, aus Angst, der Teig könnte im Model kleben bleiben. Ich zeige dir mein gelingsicheres Spekulatius Rezept.

Wenn man so wie ich sehr gerne Plätzchen bäckt, dann überlegt man sich zwangsläufig, ob man nicht auch die absoluten Klassiker der Weihnachtsbäckerei, die man sonst im Supermarkt oder beim Bäcker kauft, selbst machen kann. Bei Stollen und Elisenlebkuchen hat das ja schon wunderbar geklappt. Aber was ist eigentlich mit Spekulatius?
Ich habe also den Schneebesen (oder eher das Nudelholz) geschwungen und mich auf die Suche nach einem richtig guten, originalen Spekulatius-Rezept gemacht. Nach einigen Versuchen habe ich ein richtig gutes Rezept entwickelt: mit allen Gewürzen, die das Original ausmachen, und der charakteristischen Knusprigkeit. Außerdem sind meine Spekulatius garantiert formstabil und einige Tipps zum Formen habe ich auch im Gepäck.

Warum dieses Spekulatius Rezept wie das „Original“ schmeckt
Ein richtig authentisches Spekulatius-Aroma liegt an zwei Komponenten:
- Brauner Zucker: Er sorgt nicht nur für die Farbe und Karamellaromen, sondern auch für die knackige Textur. Weißer Zucker würde die Spekulatius-Kekse viel zu hart und hell machen.
- Die Gewürze: Ich verwende lieber Einzelgewürze als eine fertige Mischung. Außerdem kommt Zitronenabrieb mit in den Teig. Der gibt den „schweren“ Gewürzen eine fruchtige Frische und macht die selbst gebackenen Spekulatius so unwiderstehlich lecker.

Meine 3 Tricks: So bleibt der Teig nicht im Model kleben
- Kälte ist King: Der Teig muss für mindestens 2 Stunden, besser über Nacht in den Kühlschrank. Denn die weiche Butter muss unbedingt wieder fest und kalt werden, damit der Teig nicht im Model kleben bleibt.
- Das richtige „Pudern“: Bemehle deine Walze oder dein Model supergut mit reichlich Mehl, sodass man zwar die Details gut erkennt, aber der Teig nicht klebt. Pro-Tipp: Verwende Reismehl! Es ist so etwas wie das „Kugellager“ unter den Mehlen und sorgt dafür, dass sich der Teig noch leichter löst.
- Der Schlag: Klopfe das Holzmodel fest auf die Arbeitsplatte, damit sich die Spekulatius auch gut lösen.

Model, Walze oder Ausstecher?
- Holzmodel: Du bekommst sie online oder auf Weihnachtsmärkten. Sie halten über viele, viele Jahre und sind in vielen Familien sogar Erbstücke seit Generationen. In Sachen Optik sind sie einfach unschlagbar, aber auch nicht ganz einfach zu verwenden, sodass Übung gefragt ist.
- Walze: Das ist die beste Lösung für Eilige oder für alle, die gerne ohne Umwege ans Ziel kommen. Denn die Walze ist so aufgebaut, dass die einzelnen Formen ideal ineinandergreifen. Du musst den Teig also nicht so häufig wieder ausrollen.
- Kein Equipment? Du hast keine Form? Kein Problem! Im Zweifel funktionieren für die ersten Versuche ganz normale Ausstecher. Besonders gut eignen sich Herzen und Sterne. Die Gewürzplätzchen, die du so bäckst, werden garantiert auch großartig schmecken!

Schritt-für-Schritt zum original Spekulatius Rezept
- Teig zubereiten: Dieser Teig ist ein One-Bowl-Teig. Das heißt, alle Zutaten wandern zeitgleich in die Schüssel und werden zu einem Teig verknetet. Knete nur so lange, bis alles verbunden ist, denn zu langes Kneten macht den Teig zäh.
- Kühlen: Forme den Teig zu einem ziegelähnlichen Block und decke ihn ab, denn jetzt geht’s ab in den Kühlschrank. Ich kühle ihn am liebsten über Nacht. Die rechteckige Form hilft dabei, dass der Teig gleichmäßiger kühlt, und gleichzeitig kannst du ihn später wesentlich leichter ausrollen.
- Formen & Milch: Nach dem Kühlen wird der Teig ausgerollt und dann je nach gewählter Methode mit Model, Walze oder Ausstechern in Form gebracht. Vor dem Backen pinseln wir noch eine dünne Schicht Milch (oder Schlagsahne) auf, denn die sorgt dafür, dass die Kekse nach dem Backen schön glänzen.
- Backen: Beim Backen ist Vorsicht geboten, denn die Spekulatius-Kekse sind sehr dünn und werden deswegen schnell zu dunkel. Starte also am besten mit 10 Minuten und taste dich langsam heran, wie lange sie in deinem Ofen tatsächlich brauchen.

Original Spekulatius Rezept: Würzig, knusprig & formstabil
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- 150 g Butter
- 125 g brauner Zucker
- 1 Ei
- 50 g gemahlene Mandeln
- ½ TL Salz
- 300 g Weizenmehl Typ 550 oder Typ 405
- 5 g Backpulver
- 1 TL Zimt
- 1 Prise Nelke
- 1 Prise Kardamom
- 1 TL Zitronenabrieb
- 4 EL Milch zum Einpinseln vor dem Backen
Anleitung
- Gib 150 g Butter, 125 g braunen Zucker, 1 Ei, 50 g gemahlene Mandeln sowie ½ TL Salz, 300 g Weizenmehl und 5 g Backpulver in eine große Rührschüssel. Füge 1 TL Zimt, 1 Prise Nelke, 1 Prise Kardamom und 1 TL Zitronenabrieb mit dazu und vermenge alle Zutaten zu einem geschmeidigen Teig.
- Forme den Teig flach wie einen Ziegel, wickle ihn in ein Bienenwachstuch oder Folie und lass ihn für mindestens 2 Stunde, besser über Nacht im Kühlschrank ziehen.
- Heize den Backofen auf 170 °C Ober- und Unterhitze vor und lege einige Backbleche mit Backpapier aus.
- Rolle den Teig etwa 4-5 mm dick aus und Forme die Spekulatius mit einer Spekulatius-Walze oder speziellen Model. Lege sie dann auf die vorbereiteten Bleche und pinsle sie mit etwas Milch ein.
- Backe sie dann im vorgeheizten Backofen bei 170 °C Ober- und Unterhitze für etwa 10-12 Minuten bis sie an den Rändern goldbraun werden.
FAQ & Haltbarkeit
Wenn die Ränder goldbraun sind. In der Mitte sind sie noch weich, sie härten beim Abkühlen nach.
Ja, Spekulatiusteig liebt es, 1–2 Tage im Kühlschrank zu ziehen. Die Gewürze werden dann intensiver.
Der Teig war zu warm oder der Ofen nicht vorgeheizt. Tipp: Die fertigen Plätzchen vor dem Backen nochmal 10 Minuten ins Kalte/auf den Balkon stellen.
Ich lagere sie am liebsten in Blechdosen an einem kühlen, trockenen Ort (z. B. Speisekammer). Dort halten sie ohne Weiteres mehrere Wochen.
Traust du dich an das Holzmodel oder stichst du lieber aus? Verrate mir in den Kommentaren, welche Form deine Spekulatius dieses Jahr haben!










