Wie bereitet man Quinoa, das gesunde Superfood aus den Anden zu? Bis wir uns miteinander angefreundet hatten, ist einige Zeit vergangen. Denn obwohl ich Quinoa in Bowls und Co. schon immer super lecker fand, war es gar nicht so einfach, ihn zu Hause perfekt zu kochen. Auf dem Weg zum perfekt fluffigen Quinoa habe ich so ziemlich jeden Fehler gemacht, den man machen kann.
Es hat mich einige Versuche (und fragwürdigen Quinoa im Salat oder als Beilage zu Currys) gekostet, bis ich das Geheimnis für perfekten, fluffigen und wohlschmeckenden Quinoa geknackt habe. Heute teile ich meine absolut gelingsichere Methode mit dir, die auf zwei einfachen, aber entscheidenden Regeln basiert. Mit diesem Guide wirst du nie wieder bitteren oder matschigen Quinoa servieren. Versprochen! Wir klären alles – vom richtigen Waschen bis zum perfekten Garpunkt.
Warum Quinoa manchmal bitter schmeckt (und wie du es einfach verhinderst)
Der Grund für bitteren Quinoa sind die sogenannten Saponine. Das sind natürliche Bitterstoffe auf der Schale der Körner, die die Pflanze vor Schädlingen schützen. Was draußen in der Natur ein super smarter Schutz ist, macht Quinoa aber in der Küche zur Herausforderung.
Die goldene Regel Nr. 1: Quinoa immer waschen!
Das ist der wichtigste Schritt von allen. Auch wenn auf der Packung ‚vorgewaschen‘ steht – aus meiner Erfahrung reicht das oft nicht aus.
Mein Tipp: Gib den Quinoa in ein sehr feines Sieb und spüle ihn unter heißem, fließendem Wasser gründlich ab. Reibe die Körner dabei leicht mit den Fingern. Sobald das ablaufende Wasser klar ist und nicht mehr schäumt, ist der Quinoa bereit. Das heiße Wasser löst die Saponine besonders effektiv.
Die perfekte Konsistenz: Meine gelingsichere Kochmethode für Quinoa
Du wirst online und auf vielen Packungen oft ein Verhältnis von 1:2 (1 Teil Quinoa zu 2 Teilen Wasser) lesen. Aus meiner persönlichen Erfahrung wird der Quinoa damit aber fast immer zu weich und matschig, besonders wenn man ihn für Salate verwenden möchte, wo jedes Korn für sich stehen soll.
Die goldene Regel Nr. 2: Nach unzähligen Versuchen hat sich für mich ein anderes Verhältnis als absolut gelingsicher erwiesen: Der goldene Mittelweg ist 1 Teil Quinoa zu 1,5 Teilen Flüssigkeit. Sollte der Quinoa zum Ende der Kochzeit doch noch etwas zu fest sein, kannst du ganz einfach noch einen Schluck Wasser dazugeben und ihn ein paar Minuten weiterkochen lassen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Abmessen: Verwende eine Tasse (ca. 250 ml) als Maß und miss 1 Tasse gewaschenen Quinoa und 1,5 Tassen Flüssigkeit (Wasser oder Gemüsebrühe) ab.
- Aufkochen: Gib beides in einen Topf, bringe es kurz zum Kochen.
- Quellen lassen: Reduziere die Hitze sofort auf die kleinste Stufe, lege einen Deckel auf und lasse den Quinoa für ca. 15 Minuten quellen, bis die Flüssigkeit komplett aufgesogen ist. Wichtig: Deckel geschlossen halten!
- Nachdämpfen (sehr wichtig!): Nimm den Topf nach der Quellzeit vom Herd und lasse ihn bei weiterhin geschlossenem Deckel unbedingt noch 5–10 Minuten stehen. Bei dieser Methode mit weniger Wasser ist dieser Schritt entscheidend, da der Restdampf den Quinoa perfekt zu Ende gart, ohne ihn wässrig zu machen.
- Auflockern: Erst jetzt den Deckel abnehmen und den Quinoa mit einer Gabel vorsichtig auflockern.
Mein Profi-Tipp (für die 1:1-Methode): Wenn ich einen besonders trockenen, körnigen Quinoa möchte (z. B. für Quinoa-Salat mit Feta oder um ihn danach anzubraten), reduziere ich das Verhältnis sogar auf 1:1. Hier ist die Nachdämpfphase von mindestens 10 Minuten absolut entscheidend für das Gelingen.
Das kleine Quinoa-ABC: Welche Sorte für welches Gericht?
- Weißer Quinoa: Der Allrounder, mild-nussig, wird am weichsten. Perfekt als Beilage für Bowls und Salate.
- Roter Quinoa: Etwas kräftiger im Geschmack behält nach dem Kochen mehr Biss. Ideal für Salate, wo eine festere Textur gewünscht ist.
- Schwarzer Quinoa: Am knackigsten, erdigster Geschmack. Toll für einen besonderen optischen Kontrast.
- Tricolore-Quinoa: Mein persönlicher Favorit für Salate! Er kombiniert die weiche Textur des weißen mit dem Biss des roten und schwarzen Quinoa – das Beste aus allen drei Welten. Du kannst ihn als fertige Mischung kaufen oder selbst aus den drei einzelnen Sorten zusammenstellen. Das mache ich sehr gerne, denn dann kann man gut mit dem Verhältnis der Sorten spielen und so seine ganz eigene perfekte Tricolore-Mischung zusammenstellen.
Annelies Tipps & Tricks für noch mehr Geschmack beim Quinoa kochen
- In Brühe kochen: Für mehr Grundwürze koche ich meinen Quinoa fast immer in einer guten Gemüsebrühe statt nur in Wasser.
- Aromatisch anrösten: Für ein noch intensiveres nussiges Aroma kannst du den gewaschenen, trockenen Quinoa vor dem Kochen kurz ohne Öl im Topf anrösten, bis er duftet.
- Gewürze im Kochwasser: Lorbeerblatt, angedrückte Knoblauchzehe oder ein Streifen Zitronenschale mitkochen.
Sollte etwas gekochter Quinoa übrig bleiben, kannst du den ohne Weiteres 3-4 Tage im Kühlschrank lagern und nach Herzenslust kalt oder aufgewärmt weiterverwenden.
Quinoa richtig kochen und zubereiten
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- 1 Tasse Quinoa tricolore oder einfarbig
- 1 Tasse Wasser
- 1 Prise Salz
Anleitung
- Gib den Quinoa in einen ausreichend großen Topf und gieße das Wasser auf. Bring den Quinoa bei geschlossenem Deckel zum Köcheln und gare ihn mit geschlossenem Deckel für 15 Minuten. Nimm den Topf vom Herd und lass den gekochten Quinoa bei weiterhin geschlossenem Deckel für 10 Minuten ziehen.
- Würze den frisch gekochten Quinoa mit etwas Salz und serviere ihn nach Herzenslust als Bowl, zum Curry oder als Füllung für Burritos.
Tipps
FAQ – Wie bereitet man Quinoa zu
Als Beilage kannst du ca. 60-80 g rechnen, als Hauptkomponente (Quinoa-Salat) 100-120 g.
Ja, absolut! Verwende das gleiche 1:1,5-Verhältnis und das Standardprogramm für weißen Reis.
Heißes Wasser löst die Saponine effektiver. Wenn du nur kaltes Wasser verwendest, reibe die Körner im Sieb etwas länger und gründlicher, damit sich die Bitterstoffe lösen.
Das ist ein gutes Zeichen! Die kleinen „Schwänzchen“ sind die Keimlinge. Das zeigt, dass das Korn lebendig und nährstoffreich ist.
Das ist das häufigste Problem! Es liegt fast immer am Wasser-Verhältnis. Viele Anleitungen empfehlen zu viel Wasser. Halte dich an meine erprobte 1:1,5-Formel und die Quellmethode mit der wichtigen Nachdämpfphase. Dann sollte das Problem gelöst sein. Und vergiss nicht den Quinoa vorher heiß zu waschen!
Generell ja (z.B. gekeimt), aber für die meisten Gerichte und beste Bekömmlichkeit sollte er gekocht werden. Du kannst aber ohne Weiteres einen Löffel ungekochten Quinoa über dein Müsli oder deinen Salat streuen. Achte aber darauf, ihn vorher zu waschen, um die Saponine zu entfernen.
Ich hoffe, mit diesem Guide gehört matschiger oder bitterer Quinoa für dich endgültig der Vergangenheit an! Wie isst du deinen perfekt gekochten Quinoa am liebsten? Ich freue mich auf deine Ideen in den Kommentaren!