Manchmal sind die unscheinbarsten Plätzchen die allergrößten Stars auf dem Teller. Diese zarten Walnusstaler sind genau so ein Fall! Sie brauchen keine bunte Deko oder aufwendige Füllungen – ihr Reichtum liegt im intensiven Nuss-Aroma und einer Textur, die auf der Zunge zergeht.

Dieses Rezept ist meine Geheimwaffe für eine schnelle, aber edle Weihnachtsbäckerei, denn es kommt komplett ohne Ausstechen aus. Das Geheimnis liegt in der „Slice-and-Bake“ Methode. Aber ich kenne auch den Frust von zerbröseltem Teig oder ovalen statt runden Talern. Heute teile ich nicht nur Omas Originalrezept, sondern auch all meine über Jahre perfektionierten Tricks mit dir.

Das Geheimnis der zartesten Walnusstaler: 3 goldene Regeln
Regel 1: Die Magie von kalter Butter & Puderzucker! Das ist der Schlüssel zur ultimativen Zartheit. Für diesen Mürbeteig verwenden wir eiskalte Butter. Sie sorgt für die mürbe, fast blättrige Textur. Mein Tipp aus Erfahrung: Kombiniere sie mit Puderzucker statt Kristallzucker. Er löst sich feiner auf und macht die Plätzchen unglaublich zart.
Regel 2: Die Rolle muss eiskalt sein! Das ist der entscheidende Trick für perfekte, runde Taler. Nachdem du den Teig zur Rolle geformt hast, muss sie mindestens 2 Stunden (besser länger) im Kühlschrank durchkühlen. Nur eine richtig feste Teigrolle lässt sich später in saubere Scheiben schneiden, ohne zu zerquetschen.
Regel 3: Die richtige Schnitt-Technik! Verwende ein langes, dünnes und sehr scharfes Messer. Mein Profi-Tipp: Drehe die kalte Teigrolle nach jedem Schnitt ein kleines Stück weiter. Das verhindert, dass die Rolle auf einer Seite flach gedrückt wird und die Plätzchen ungleichmäßig werden. Alternativ funktioniert auch ein Stück stabiler Bindfaden oder Zahnseide (unbedingt die ohne Minzgeschmack nehmen), den du unter die Rolle legst und oben über Kreuz ziehst.

Die Zutaten: Wenige Dinge, beste Qualität
- Die Walnüsse: Der Star des Rezepts! Kaufe ganze Walnüsse und mahle sie frisch. Das freigesetzte Nussöl macht den Teig saftiger und das Aroma ist unvergleichlich. Häufig gibt es auch Walnussbruch zu kaufen. Der ist deutlich günstiger als „ganze“ Walnusshälften und für dieses Rezept absolut ausreichend. Die paar ganzen Walnüsse für die Deko finden sich entweder im Bruch oder du kaufst sie separat.
- Die Butter: Gute, kalte Butter ist nicht verhandelbar.
- Mehl, Puderzucker, Vanille & Salz: Das Mehl bildet die Basis. Ich verwende Weizenmehl, du kannst aber auch ein Dinkelmehl im entsprechenden Mahlgrad verwenden. Puderzucker, Vanille und Salz sind die perfekten Begleiter für ein edles Aroma.

So einfach geht’s: Schritt für Schritt zu den perfekten Walnusstalern
- Teig zubereiten & kühlen: Verarbeite die kalte Butter zügig mit den trockenen Zutaten und gib dann das Ei hinzu. Forme den Teig zu einer Rolle, wickle sie fest in Folie und kühle sie gründlich (siehe Regel 2).
- Schneiden & Backen: Heize den Ofen vor. Schneide die eiskalte Rolle in ca. 5–7 mm dicke Scheiben (siehe Regel 3). Lege die Taler mit etwas Abstand auf ein Backblech und backe sie goldbraun.
- Das Finale: Dekorieren! Lass die Plätzchen vollständig abkühlen. Schmelze etwas hochwertige Kuvertüre, gib einen kleinen Klecks auf jeden Taler und „klebe“ eine schöne halbe Walnuss darauf.
Mein Baukasten: So wandelst du das Rezept ab
- Andere Nüsse: Probiere den Teig auch mal mit frisch gemahlenen Pekannüssen (wird buttriger) oder Haselnüssen (wird kräftiger).
- Schoko-Kick: Tauche die fertigen Plätzchen zur Hälfte in geschmolzene Zartbitter-Kuvertüre.
- Gewürze: Eine Prise Zimt oder Kardamom im Teig passt wunderbar.

Zarte Walnusstaler Plätzchen
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Drucken Pinnen BewertenZutaten
- 170 g Walnusskerne
- 200 g kalte Butter
- 100 g Puderzucker
- 1 TL Vanilleextrakt
- 1 Prise Salz
- 1 Ei Bio, Größe M oder L
- 350 g Weizenmehl Typ 405 oder Typ 550
- 100 g Kuvertüre zartbitter oder Vollmilch
- 100 g halbe Walnusskerne zum dekorieren
Anleitung
- Mahle die Walnusskerne. Wenn du bereits gemahlene Walnüsse verwendest, kannst du diesen Schritt überspringen.
- Rühre Butter, Puderzucker, Vanille und Ei kurz cremig und füge Mehl und die gemahlenen Walnüsse hinzu. Forme den Teig zu einer Kugel und kühle ihn für mindestens 2 Stunden, besser über Nacht.
- Heize den Backofen auf 170 °C Ober- und Unterhitze vor. Knete den Teig kurz geschmeidig und forme ihn zu Teigsträngen von etwa 3-4 cm Durchmesser. Kühle diese Teigstränge erneut etwa 1 Stunde im Kühlschrank.
- Schneide die Teigstränge in etwa 7 mm dicke Scheiben und lege sie mit etwas Abstand auf ein Backblech. Du kannst zum Schneiden ein Messer verwenden, besonders gleichmäßig werden die Walnusstaler jedoch, wenn du sie mit einem Stück Bindfaden schneidest, den du zu einer Schlinge formst.
- Backe die Walnusstaler im vorgeheizten Backofen etwa 12-15 Minuten bis sie an den Rändern goldbraun werden. Lass sie komplett abkühlen.
- Schmilz die Kuvertüre. Gib je einen Klecks davon auf die Walnusstaler und lege einen halben Walnusskern darauf. Lass die Schokolade gut trocknen, bevor du die Plätzchen verpackst.
Tipps
- Lagere die Walnusstaler am besten an einem kühlen, trockenen Ort in einer Keksdose aus Blech.
- Die Walnusstaler halten bei richtiger Lagerung ohne Weiteres 3-4 Wochen.
- Bei der Kuvertüre kannst du sowohl zartbitter als auch Vollmilch oder eine Mischung aus beidem verwenden.
FAQ – Deine Fragen zu den Walnusstalern
Wahrscheinlich war die Teigrolle zu kalt und hart, z. B. direkt aus dem Gefrierfach. Lass sie 5 Minuten bei Raumtemperatur liegen. Oder dein Messer war nicht scharf genug.
Das passiert, wenn die Rolle beim Liegen auf einer Seite flach wird. Drehe die Rolle während der Kühlzeit ab und zu. Und befolge den Tipp aus Regel 3, die Rolle beim Schneiden immer leicht zu drehen.
Ja, absolut! Die Teigrolle hält sich, gut verpackt, bis zu 3–4 Tage im Kühlschrank oder wochenlang im Gefrierfach. Perfekt, um spontan frische Plätzchen zu backen!
Ja! Da nur ein Ei im Teig ist, kannst du dieses durch einen Ei-Ersatz und die Butter durch einen hochwertigen, festen veganen Butterblock ersetzen.
Ich hoffe, Omas Walnusstaler werden auch bei dir zur liebsten schnellen Leckerei in der Adventszeit! Was ist dein Geheimtipp für die perfekte „Slice-and-Bake“-Rolle? Verrate es mir in den Kommentaren!












