Die Vorfreude auf Halloween ist riesig, aber der Gedanke an einen stundenlangen Back-Marathon für Halloween Kekse mit fünf verschiedenen Teigen lässt dich erschaudern? Das kenne ich sehr gut, denn im Alltag bleibt dafür einfach keine Zeit. Und Halloween soll ja im ohnehin betriebsamen Herbst nicht noch zusätzlich zum Stressfaktor werden.
Genau für dieses Problem habe ich über die Jahre meine ultimative Lösung perfektioniert: ein einziger, gelingsicherer und köstlicher Mürbeteig, der so vielseitig ist, dass wir daraus fünf komplett unterschiedliche, schaurig-schöne Halloween-Kekse zaubern können. Das ist meine Geheimwaffe für einen entspannten und kreativen Back-Nachmittag – auch perfekt, wenn kleine Helferlein mit am Werk sind. Ich zeige dir heute nicht nur die Rezepte, sondern das ganze System!
Das Geheimnis der perfekten Halloween-Kekse: 3 goldene Regeln
Regel 1: Der perfekte Mürbeteig – Kalt, Kalt, Kalt!
Das ist das A und O für zarte Ausstech-Plätzchen. Der Teig muss nach dem Kneten für mindestens eine Stunde (besser länger) in den Kühlschrank. Denn ist der Teig zu warm wird er schnell klebrig und du brauchst zu viel Mehl zum Ausrollen und Ausstechen. Das Ergebnis sind viel zu harte Kekse. Das ist mir leider auch schon des öfteren passiert wenn ich (mal wieder) zu ungeduldig war.
Regel 2: Die richtige Ausroll-Dicke!
Was für weihnachtliche Butterplätzchen gilt, kann auch für Halloween-Kekse nicht falsch sein: Rolle den Teig nicht zu dünn aus (ca. 3-4 mm sind ideal). So haben die Kekse genug Stabilität für die Deko und einen schönen Biss.
Regel 3: Royal Icing – Das magische Finish!
Für die typische, glatte und harte Zuckerguss-Oberfläche verwenden wir Royal Icing (Eiweiß-Spritzglasur). Die Konsistenz ist alles! Ich zeige dir, wie du sie perfekt anrührst, damit sie weder verläuft noch zu dick ist.
Der Back-Fahrplan: So entstehen 5 Sorten ohne Stress
Schritt 1: Der Basisteig
Los gehts damit, Butter, Zucker und Salz zu vermengen. Die Zutaten müssen nicht schaumig oder heller werden, es reicht, wenn sie sich etwas verbunden haben. Dann kommen die Eier und das Mehl dazu und du vermengst die Zutaten nochmal so lange, bis ein geschmeidiger Teig entsteht.
Schritt 2: Teilen & Kühlen
Teile den fertigen Teig in 5 Portionen und wickle sie in Folie. Jetzt kann der Teig im Kühlschrank ruhen.
Schritt 3: Die Verarbeitung – von einfach bis kreativ
Ich zeige dir jetzt die fünf Varianten. Mein Tipp für einen entspannten Back-Nachmittag: Beginne mit den einfachen Ausstechern (Geister, Kürbisse). Während diese backen und abkühlen, kannst du die aufwendigeren Spinnen-Cookies formen und die Mumien vorbereiten.
Der Baukasten: Die 5 Grusel-Kekse im Detail
1. Mumien Kekse
Entflohen aus dem alten Ägypten sind diesen Mumien Kekse schaurig niedlich. Die Basis für diese Kekse bildet ein kleine Lebkuchen-Mann-Ausstecher. Mit einem Spritzbeutel mit feiner Tülle, kannst du das Royal Icing als Bandagen auf die Kekse spritzen. Essbare Augen verleihen den Keksen das gewisse Etwas. Wenn du magst, kannst du für die Dekoration dieser Sorte auch geschmolzene, weiße Schokolade verwenden.
2. Kürbis-Kekse
Die kleinen Kürbis Kekse machen sich besonders gut auf dem Halloween Keks Teller, denn jeder Kürbis wird mit einem eigenen, individuellen Gesicht versehen. Nach dem Backen tunkst du die Kürbisse in oranges Royal Icing. Nach ein paar Stunden ist dieses komplett trocken und kann bemalt werden. Achte dabei darauf, spezielle Lebensmittelstifte zu verwenden.
Extra Tipp: Wenn du magst, kannst du die Kürbisse auch mit Marmelade füllen. Rolle sie dafür etwas dünner aus und fülle sie mit einer orangenen Marmelade (Aprikose oder sogar Kürbismarmelade).
3. Schokoladige Fledermäuse
Für die Fledermaus Kekse werden zunächst kleine Fledermäuse aus dem Teig ausgestochen. Nach dem Backen werden sie dekoriert. Gib dafür etwas Royal Icing in Braun in Schlangenlinien auf die Kekse und tunke sie danach in Schokostreusel. Wer mag, versieht die Fledermäuse außerdem mit roten Zuckerperlen als Augen.
4. Casper das Schlossgespenst Kekse
Ähnlich simpel wie die Kürbiskekse funktionieren auch die Schlossgespenst Kekse. Die Gespenster werden zunächst ausgestochen und gebacken. Dann bekommen sie einen Überzug aus Royal Icing. Wenn dieses getrocknet ist, kannst Du mit einem Lebensmittelstift ein gruseliges Gesicht auf die Geister aufmalen.
5. Spinnen Cookies
Für diese Halloween Kekse musst du nichts ausstechen. Der Keksteig wird einfach zu Kugeln geformt, in die du vor dem Backen eine Mulde drückst. Diese Mulde nutzt Du später, um eine runde Süßigkeit wie Reeses Cups, Malteser oder Ferrero Rocher auf die Kekse zu drücken.
Durch die Hitze des Kekses schmilzt die Schokolade und Keks und Süßigkeit verbinden sich dauerhaft. Mit etwas Royal Icing bekommen die Spinnen Beine und du kannst essbare Augen ankleben. Wer es gruseliger mag, kann acht rote Zuckerperlen als Augen aufkleben.
Die Royal Icing Meisterklasse: So gelingt der perfekte Guss
Das Mittel der Wahl für die Dekoration der Halloween Kekse ist Royal Icing. Dabei handelt es sich um einen Zuckerguss mit Eiweiß. Weil das Eiweiß roh bleibt ist es wichtig, dass du ganz frische Eier verwendest oder sogar zu pasteurisiertem Eiweiß greifst. Es gibt auch bereits fertige Royal Icing Mischungen mit Pulver-Eiweiß die sich gut eignen. Besonders wichtig ist aber die Konsistenz, denn die unterscheidet sich je nach Anwendungsfall.
- Konsistenz für die Linien (Piping): Diese Konsistenz ist etwas fester, etwa wie Nuss-Nougat-Creme und eignet sich deshalb hervorragend für die Mumien, Fledermäuse und die Spinnenbeine der Halloween-Kekse.
- Konsistenz für Flächen (Flooding): Etwas flüssiger (eher wie geschmolzene Schokolade) und damit ideal zum glattziehen und oder tunken. Wir brauchen diese Konsistenz für Kürbisse und Geister.
Ganz wichtig ist jedoch immer, dass du das Royal Icing komplett trocknen lässt bevor du mit Lebensmittelstiften die Gesichter aufmalst. Meist lasse ich sie sogar über Nacht trocknen und dekoriere sie dann am nächsten Tag fertig. Auch vor dem Verpacken müssen die Kekse richtig trocken sein damit nichts verschmiert.
Aufbewahrung & Haltbarkeit: So bleiben deine Kunstwerke frisch
Das fertige Halloween Gebäck lagerst du am besten in einer Keksdose. An einem kühlen, trockenen Ort halten sie so ohne Weiteres 2-3 Wochen. Sie sind tolle Geschenke, sehen auf jedem Halloween-Buffet super aus und eignen sich auch als Tischdekoration. Den ungebackenen Teig kannst du übrigens hervorragend einfrieren, falls du ihn bereits im Voraus vorbereiten willst. Wenn Du noch etwas herzhaftes brauchst, teste gerne meine 8 gruselige Halloween Snacks.
5 gruselige Kekse zu Halloween aus 1 Teig
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Zutaten für den Teig:
- 250 g Butter zimmerwarm
- 150 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 1 TL Vanilleextrakt
- 2 Eier Bio
- 500 g Weizenmehl Typ 405 oder Typ 550
- 1 TL Backpulver entspricht 5 g
Zutaten für das Royal Icing:
- 250 g Puderzucker
- 1 Eiweiß
Weitere Zutaten:
- Lebensmittelfarbe
- Schokostreusel
- 20 Reese's Cups oder Malteser oder Ferrero Rocher
- Essbare Augen
Kochutensilien
- 1 Ausstecher Set Kürbis
- 1 Lebkuchenmann Ausstecher
Anleitung
- Butter, Zucker, Salz und Vanilleextrakt in eine Rühreschüssel geben. Mit dem Handrührgerät oder der Küchenmaschine einige Sekunden cremig verrühren. Dann die Eier dazugeben und ebenfalls kurz unterrühren. Füge Mehl und Backpulver hinzu und vermenge die Zutaten für einige Sekunden zu einem geschmeidigen Teig.
- Der Teig wird dann zu einer Kugel geformt und darf zugedeckt im Kühlschrank mindestens 30 Minuten, besser über Nacht ruhen.
- Nach der Kühlzeit zuerst den Backofen auf 170 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Den Teig dann mit etwas Mehl ca. 2-3 mm dick ausrollen. Kürbisse, Fledermäuse, Geister und Mumien daraus ausstechen. Auf Backbleche mit Backpapier setzen und goldbraun backen.
- Der Teig kann 1-2 mal erneut ausgerollt werden. Die Teigreste dann zu einem Teigstrang formen. Etwas Walnussgroße Portionen davon zu Kugeln rollen. Auf ein Backblech setzen und mit dem Griff eines Nudelholzes oder ähnlichem eine Mulde in die Kekse drücken. Ebenfalls backen.
- In diese Mulden direkt nach dem Backen einen Reeses Cup oder eine runde Süßigkeit wie Malteser oder Ferrero Rocher drücken und dann komplett abkühlen lassen.
- Für das Royal Icing die Eiweiß mit Puderzucker glatt rühren. Es sollte in Etwa die Konsistenz von Nuss-Nougat-Creme haben und sehr fest sein. Nach Bedarf kannst Du einige Tropfen Wasser hinzufügen, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen.
- In 3 Portionen aufteilen, eine Portion braun färben, eine Portion Orange färben.
- Das weiße Royal Icing in einen Spritzbeutel mit feiner Lochtülle füllen. Damit die Mumien Kekse dekorieren.
- Die Kürbiskekse in das Orange Royal Icing tunken. Es sollte die Konsistenz von flüssigem Honig haben, daher ganz nach Bedarf mit etwas Wasser verdünnen. Komplett trocknen lassen und später mit einem Lebensmittelstift ein Gesicht ausmalen.
- Für die Fledermauskekse und die Spinnenkekse das braune Royal Icing in einen Spritzbeutel mit feiner Lochtülle füllen. Den Spinnenkekse damit je 8 Beine malen und essbare Augen ankleben.
- Die Fledermauskekse mit einer Schlangenlinie aus Royal Icing versehen und dann direkt in die Schokostreusel drücken.
- Für die Gespenster-Kekse das restliche Royal Icing etwas verdünnen, bis es die Konsistenz von flüssigem Honig hat. Dann die Geisterkekse darin tunken. Trocknen lassen und später mit einem Lebensmittelstift Augen und einen Mund aufmalen.
- Die Kekse komplett trocknen lassen, dann bis zum Servieren in einer Keksdose an einem kühlen, trockenen Ort lagern.
Tipps
FAQ – Deine Fragen zur Halloween-Bäckerei
Er ist zu warm geworden. Ab in den Kühlschrank damit!
Je nach Dicke mehrere Stunden, am besten über Nacht, um sicherzugehen.
Ja, mit einem veganen Ei-Ersatz. Jedoch würde ich dir dann eher zu meinen Butterplätzchen ohne Ei raten, die du ganz einfach mit pflanzlicher Butter zubereiten kannst.
Ich verwende am liebsten Gel- oder Pastenfarben, da sie den Zuckerguss nicht verflüssigen.
Ich hoffe, dieses System bringt auch dir ganz viel Grusel-Spaß und Entspannung in die Halloween-Bäckerei! Welcher der fünf Kekse ist dein Favorit? Verrate es mir in den Kommentaren!