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Griechenland kulinarisch: Meine Reise zu den Aromen der griechischen Küche

Autorin: Annelie Ulrich

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Meine Liebe zur griechischen Küche begann nicht am Ägäischen Meer, sondern in einer winzigen Küche in Deutschland. Es war die Küche von Effi, einer Freundin meiner Mutter, aus der immer die unglaublichsten Düfte nach Oregano, Zitrone und Knoblauch strömten. Ihre Gerichte waren einfach, ehrlich und so voller Geschmack, dass sie für mich als Kind das Tor zu einer völlig neuen Welt öffneten. Ihr griechisches Gebäck zu Ostern, Granatapfel auf dem Salat und vor allem die großen Herzen und unendliche Gastfreundschaft werde ich nie vergessen. 

Ein Glas wein am Strand von Thessaloniki.

Jahre später haben mich meine eigenen Reisen nach Griechenland immer wieder zu diesem Gefühl zurückgeführt. Von den einfachen Tavernen auf Kos als Teenager über die lebhaften Märkte in Thessaloniki bis hin zur ursprünglichen Küche Kretas – jede Reise war eine weitere Entdeckung der Aromen, die ich schon als Kind lieben gelernt habe. Ich nehme dich mit auf meine kulinarische Reise durch Griechenland und teile die wichtigsten Erkenntnisse, die ich über die Seele dieser wunderbaren Küche gelernt habe.

Ein griechischer Bohnensalat.

Das Geheimnis der griechischen Küche: Parea, Qualität & Einfachheit

  • Parea (Gemeinschaft): Essen in Griechenland ist selten nur Nahrungsaufnahme, es ist ein soziales Ereignis – ‚Parea.‘ Es geht um das gemeinsame Genießen, Teilen und die gute Gesellschaft.
  • Qualität der Zutaten: Die Küche lebt von wenigen, aber exzellenten Zutaten: sonnengereifte Tomaten (für Tomatenreis), knackige Gurken, aromatisches Olivenöl, würziger Feta, frische Kräuter und Zitronen.
  • Regionale Vielfalt: Es gibt nicht die eine griechische Küche. Die Gerichte auf den Inseln unterscheiden sich von denen auf dem Festland. Jede Region hat ihre eigenen Spezialitäten.

Meine kulinarische Reise: Drei Stationen, drei Geschmackswelten

Der klassische griechische Salat.

Kos – die erste Begegnung mit dem echten Geschmack

Die erste Reise nach Griechenland war gleichzeitig auch mein erster Flug. Gemeinsam mit meiner Schwester und meinen Eltern ging es auf die wunderschöne Insel Kos. Bis dahin verbrachten wir unsere Urlaube größtenteils in Italien, sodass Hitze und Meer mir durchaus geläufig waren. Wie anders und wie viel blauer das Meer aber in Griechenland ist, darauf hat mich niemand vorbereitet. Kurz gesagt, ich war sprachlos. Auch vom Essen war ich restlos begeistert. 

Die Tomaten waren saftiger, das Gyros würziger und der Feta aromatischer. Damals war hier in Deutschland eher Hirtenkäse aus Kuhmilch verbreitet, sodass ich beim ersten Kosten fast schon erschrocken bin, wie anders Feta eigentlich schmecken kann. Und vor allem, wie viel cremiger und saftiger er ist. Auf unseren Tagesausflügen, die wir mit einem kleinen dunkelblauen Mietwagen unternahmen, haben wir in den schönsten Tavernen gegessen. Dass meine Eltern literweise Café Frappe getrunken haben, konnte ich damals allerdings noch so gar nicht verstehen. 

Thessaloniki sm Strand mit Sonnenuntergang.

Thessaloniki – Der urbane Puls & die Welt der Mezze

Bis ich wieder nach Griechenland kam, sollten über 10 Jahre vergehen. Damals wollten Andy und ich ein verlängertes Wochenende in der Wärme verbringen und nach Thessaloniki waren die Flüge supergünstig. Also, Hotel am Strand gegenüber dem Stadtzentrum gebucht und ab ging die Post. Meine Erwartungen waren ehrlich gesagt nicht besonders hoch, schließlich war der Urlaub eher aus der Hüfte geschossen. Aber was soll ich sagen? Ich war mehr als positiv überrascht. Das putzige Hotel lag direkt an der Strandpromenade und direkt nebenan wartete eine zauberhafte Taverne auf uns, die Tische und Stühle direkt am Strand stehen hatte. Bei Flut umspülten uns die Wellen die Füße und wir hatten die beste Sicht auf einen grandiosen Sonnenuntergang. 

Dazu aßen wir uns durch Mezze und unendliche Mengen Tsatziki und Pita. Die Mezze waren so lecker, dass wir den ganzen Urlaub über kein einziges Hauptgericht bestellt haben. Auch die Fähren ins gegenüberliegende Thessalonik haben uns beinahe täglich gesehen. Die kurze Überfahrt sorgte für eine willkommene Brise um die Nase im griechischen Sommer. Im Zentrum ging es mit dem Essen direkt weiter, denn Frappe und Filo-Gebäck mussten schließlich auch verkostet werden. Mit einem Koffer voller Kritharaki und Kalamata-Oliven ging es zurück nach Hause und meine große Liebe für die griechische Küche war endgültig besiegelt. 

Ein Hausgemälde in Kreta in blau mit einem blauen Auto davor.

Kreta – Zurück zu den Wurzeln der Aromen

Bis zur dritten und aktuellsten Reise nach Griechenland hat es dann nicht mehr lange gedauert. Nach einem emotional anstrengenden Jahr mit vielen persönlichen Verlusten brauchten Andy und ich einfach Zeit zum Erholen. Sehr kurzfristig entschieden wir uns für Griechenland, genauer gesagt für Kreta. Auf einer Klippe gelegen und mit kleinem privatem Strand versehen, war diese Oase genau das, was wir brauchten. 

Und natürlich war auch auf die griechische Küche wieder Verlass. Denn schon das Restaurant im Hotel war eine echte Offenbarung. Der griechische Salat mit selbst eingelegten Kapern und Kapernblättern wird mir für ewig als der Beste seiner Art in Erinnerung bleiben. Aber nur im Hotel ist es bei aller Ruhebedürftigkeit auch langweilig, weshalb wir die Insel erkundet haben. Wir besuchten das Lasithi-Plateau (das hätte der Mietwagen fast nicht überstanden) und waren total überwältigt von der satten, grünen Landschaft dort. 

Natürlich haben wir uns auch durch diverse griechische Tavernen gefuttert und mal wieder festgestellt, dass das Essen in Griechenland so ganz anders ist als das, was es beim heimischen Griechen gibt. Weniger fleischlastig, insgesamt leichter, frischer und gerade deswegen so unglaublich lecker. Mit dem Koffer voller Inspirationen (und griechischer Gewürze – Oregano lässt grüßen) ging es dann für uns wieder nach Hause, wo ich schnurstracks in die Küche gegangen bin, um meinen griechischen Salat zu perfektionieren. 

Ein griechischer Feta überbacken im Ofen mit Gemüse.

Meine ‚Must-Try‘-Liste: Diese Gerichte sind Griechenland auf dem Teller

  • Horiatiki: Der echte Bauernsalat.
  • Frischer Fisch: Gegrillt mit Zitrone und Olivenöl.
  • Lammkoteletts (Paidakia): Wenn du Fleisch isst, dann musst du das Lamm in Griechenland testen. Ich bin ja bekanntlich kein großer Fleischesser, aber es roch himmlisch. 
  • Gemista: Mit Reis und Kräutern gefüllte Tomaten und Paprika. Sie sind allgegenwärtig und so lecker! 
  • Fava: Ein cremiges Püree aus gelben Spalterbsen.
  • Griechischer Joghurt: Nicht nur als Tzatziki, sondern auch süß zum Dessert einfach unschlagbar lecker. 
  • Süßspeisen: Galaktoboureko und Co. sind unwiderstehlich lecker und immer ein guter Abschluss zum Essen. Dessert gibt es in traditionellen griechischen Restaurants und Tavernen übrigens in der Regel aufs Haus. 
Tsatziki aus Griechenland.

Die Speisekammer Griechenlands: 5 Zutaten für deine Küche

  • Exzellentes Olivenöl: Das flüssige Gold Griechenlands. Investiere in ein gutes kaltgepresstes ‚Extra Virgin‘.
  • Echter Feta: Aus Schafs- und/oder Ziegenmilch. Der Unterschied ist gewaltig.
  • Griechischer Oregano: getrocknet und am Zweig. Viel intensiver als der, den man oft im Supermarkt findet.
  • Kalamata-Oliven: Für die authentische fruchtig-salzige Note.
  • Guter Honig & Joghurt: Besonders Thymianhonig und der dicke cremige griechische Joghurt.
Der griechische Filo Kuchen.

Meine von Griechenland inspirierten Rezepte

Die Aromen Griechenlands haben mich zu so vielen Rezepten hier auf dem Blog inspiriert. Wenn du jetzt Lust bekommen hast, selbst den Kochlöffel zu schwingen, probiere doch mal:

Die griechische Küche ist für mich mehr als nur Essen – sie ist eine Lebenseinstellung. Sie ist einfach, ehrlich, sonnenverwöhnt und immer ein Grund, mit lieben Menschen zusammenzukommen. Welches griechische Gericht ist deine absolute große Liebe oder welche kulinarische Urlaubserinnerung verbindest du mit Griechenland? Ich freue mich auf deine Geschichten in den Kommentaren!

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Ein Bild von Annelie von Heisse Himbeeren
Über den Author

Herzlich Willkommen in meiner Küche! Mein Name ist Annelie. Ich bin Foodie, Food Fotografin, vegetarische Rezeptentwicklerin, Autorin, Unternehmerin und Hundemama. Zum Autor

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