Gehören selbstgemachte Dominosteine für dich auch zur Königsklasse der Weihnachtsbäckerei? Für mich schon! Ich liebe diese kleinen Schicht-Wunder aus Lebkuchen, Fruchtgelee und Marzipan. Sie schmecken selbst gemacht einfach so viel besser als aus dem Supermarkt! Aber ich habe mich ans Selbermachen lange nicht richtig herangetraut.
Denn die vielen Schichten und vor allem das Überziehen mit Schokolade haben mir gehörigen Respekt eingejagt. Dann habe ich es aber doch getestet, weil ich das irgendwie nicht auf mir sitzen lassen konnte, und habe nach unzähligen Back-Sessions ein System entwickelt, das die Zubereitung super einfach macht.
Das Geheimnis ist ein universeller, saftiger Lebkuchenboden, den wir als Basis für fünf komplett unterschiedliche, köstliche Dominostein-Varianten nutzen – vom absoluten Klassiker bis zur kreativen Mozart-Interpretation. Ich zeige dir heute mein gelingsicheres Baukasten-Rezept und all meine Tricks, damit auch du zum Dominostein-Meister wirst.
5 geniale Varianten aus dem Baukasten (Meine Favoriten)
1. Der Klassiker: Los geht’s mit dem absoluten Klassiker unter den Dominosteinen. Der zarte Lebkuchenboden wird mit Aprikosenmarmelade und Marzipan belegt. Ein dünner Mantel aus Zartbitterschokolade rundet die Dominosteine ab.
2. Der Weihnachtliche: Richtig weihnachtlich wird es mit dieser Variante der Dominosteine. Natürlich darf auch hier der Lebkuchenboden nicht fehlen. Für den Marmeladenspiegel verwenden wir Pflaumenmarmelade, die mit einer Prise Zimt veredelt wird. Ein Mantel aus Vollmilchschokolade macht die Dominosteine komplett.
3. Der Fruchtig-Herbe: Wer es gerne süß-herb mag, für den ist diese Variante der Dominosteine das Richtige. Wir verwenden Orangenmarmelade, die leicht bittere Aromen mitbringt. Auch hier darf die Marzipanschicht nicht fehlen. Zum Ummanteln kannst du entweder Vollmilch- oder Zartbitterschokolade verwenden.
4. Der Süß-Säuerliche: Fruchtig-saure Johannisbeermarmelade sorgt bei dieser Variante der Dominosteine für das gewisse Etwas. Die Dominosteine werden mit weißer Schokolade überzogen, du kannst aber auch Vollmilch- oder Zartbitterschokolade verwenden.
5. Die Mozart-Praline: Wer kein Fan von Marmelade ist, für den sind diese Mozart-Dominosteine mit Nougat die richtige Wahl. Der Lebkuchenboden wird sehr dünn mit Pistazienmus bestrichen, dann folgt eine Schicht Nougat, bevor das Marzipan den Abschluss bildet. Zartbitterschokolade gleicht die Süße von Marzipan und Nougat etwas aus und ist deshalb die sichere Wahl für den Schokomantel.
Das Geheimnis perfekter Dominosteine: 3 goldene Regeln
Regel 1: Der perfekte Lebkuchenboden! Der Boden muss saftig sein und darf nicht krümeln. Das Geheimnis liegt in der Kombination aus Honig für die Feuchtigkeit und dem traditionellen Backtriebmittel Hirschhornsalz, das für die typische, lockere Textur sorgt. Keine Sorge: Wenn du kein Hirschhornsalz findest, funktioniert Backpulver auch.
Regel 2: Die schnittfeste Gelee-Schicht! Damit die Marmeladenschicht beim Schneiden nicht zerläuft, müssen wir sie mit Agartine (einem pflanzlichen Geliermittel) stabilisieren. Mein Tipp aus Erfahrung: Gieße die heiße Marmelade in eine mit Frischhaltefolie ausgelegte Form der gleichen Größe wie deine Backform. So kannst du die feste Gelee-Platte später perfekt auf den Boden stürzen. Die heiße Marmelade direkt auf den Lebkuchenboden zu gießen funktioniert leider nicht, da der Lebkuchen die Marmelade aufsaugt und das Ergebnis eine riesige Sauerei ist.
Regel 3: Der perfekte Schoko-Mantel! Für einen glänzenden, knackigen Überzug, der nicht grau wird, ist es am besten, Kuvertüre zu temperieren. Wie das ganz einfach mit der Impfmethode gelingt, zeige ich dir in meinem großen Schokoladen-Guide!
Der Dominostein-Baukasten: 1 Basis, unendliche Möglichkeiten
Die Basis (immer gleich):
- Der Lebkuchenboden: Ein saftiger Boden aus Eiern, Zucker, Honig, Mehl, Salz und Lebkuchengewürz, für den du außerdem noch etwas Backkakao und Hirschhornsalz brauchst.
- Die Marzipan-Schicht: Ich verwende hochwertige Marzipanrohmasse, die ich dünn ausrolle.
Die variable Schicht (Hier wird’s kreativ!):
- Das Fruchtgelee: Aprikose (der Klassiker), Pflaume-Zimt, Orange, Johannisbeere oder welche Marmelade oder Gelee du auch immer gerne isst. Hier darfst du sehr gerne kreativ werden.
- Die Nougat-Alternative: Für die Mozart-Variante ersetzen wir das Gelee durch eine Schicht aus zartschmelzendem Nougat.
- Der Schokoladen-Mantel: Zartbitter, Vollmilch oder Weiß – je nach Geschmack!
5 leckere Dominosteine selber machen
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Zutaten für den Teig:
- 2 Eier Bio, Größe M oder L
- 65 g Zucker
- 80 g Honig
- 1 Prise Salz
- ½ TL Hirschhornsalz
- 200 g Weizenmehl Typ 405 oder Typ 550
- 1 TL Backkakao
- 2 TL Lebkuchengewürz
Klassische Dominosteine:
- 400 g Marmelade Aprikose, Pflaume, Johannisbeere etc. Gewürze usw. nach Wunsch
- 30 g Wasser
- 10 g Agartine
- 300 g Marzipanrohmasse
- 250 g Schokolade Zartbitter, Vollmilch oder Weiß
- 30 g Kakaobutter oder Kokosöl nach Bedarf
Anleitung
Boden backen:
- Backofen auf 170 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Eier, Zucker, Honig und Salz in eine Rührschüssel geben und weißcremig aufschlagen. Mehl, Lebkuchengewürz, Kakao und Hirschhornsalz dazugeben und zu einem glatten Teig verrühren. In einen viereckige Backform mit ca. 25×25 cm füllen, glatt streichen und im vorgeheizten Backofen etwa 20 Minuten backen. Boden komplett abkühlen lassen, die Back Kuppel ggf. abschneiden.
Dominosteine mit Marmelade:
- Marmelade und Wasser in einen Topf geben, mit Agartine vermengen und für 2 Minuten sprudelnd aufkochen lassen. Eine viereckige Backform mit ca. 25×25 cm mit Frischhaltefolie auslegen. Die Marmelade hinein gießen und für mindestens 6 Stunden im Kühlschrank erkalten lassen.
- Die erkaltete Marmeladenplatte auf den gebackenen Boden legen. Marzipan auf die passende Größe und ca. 4-5 mm Dicke ausrollen. Auf die Marmelade legen. Dominosteine in ca. 2×2 cm große Stücke schneiden.
- Schokolade fein hacken. ⅔ der Schokolade in der Mikrowelle oder auf dem Wasserbad schmelzen. Die Schokolade sollte ca. 45 °C haben. Dann die restliche Schokolade hinzufügen und unter Rühren schmelzen lassen. Schokolade kühlt dabei auf ca. 27 °C ab und temperiert. Nun wird sie auf 32°C erwärmt, sodass du sie gut verarbeiten kannst. Die Schokolade sollte recht flüssig sein. Füge also nach Bedarf Kakaobutter oder Kokosöl hinzu, um die Konsistenz anzupassen.
- Nun werden die Dominosteine mit Schokolade überzogen, auf einem Pralinengitter dürfen sie kurz abtropfen, bevor du sie vorsichtig auf einen Bogen Backpapier umsetzt, bis sie komplett trocken sind.
Mozart Dominosteine:
- Nougat in der Mikrowelle oder auf dem Wasserbad schmelzen. Eine viereckige Backform mit ca. 25×25 cm mit Frischhaltefolie auslegen, Nougat hinein gießen und im Kühlschrank erkalten lassen.
- Den vorbereiteten Boden mit Pistazienmus bestreichen und das erkaltete Nougat darauf legen. Marzipan auf die passende Größe von ca. 25×25 cm ausrollen und auf das Nougat legen. In ca. 2×2 cm große Würfel schneiden.
- Schokolade fein hacken. ⅔ der Schokolade in der Mikrowelle oder auf dem Wasserbad schmelzen. Die Schokolade sollte ca. 45 °C haben. Dann die restliche Schokolade hinzufügen und unter Rühren schmelzen lassen. Schokolade kühlt dabei auf ca. 27 °C ab und temperiert. Nun wird sie auf 32°C erwärmt, sodass du sie gut verarbeiten kannst. Die Schokolade sollte recht flüssig sein. Füge also nach Bedarf Kakaobutter oder Kokosöl hinzu, um die Konsistenz anzupassen.
- Nun werden die Dominosteine mit Schokolade überzogen, auf einem Pralinengitter dürfen sie kurz abtropfen, bevor du sie vorsichtig auf einen Bogen Backpapier umsetzt, bis sie komplett trocken sind.
Tipps
- Hirschhornsalz: Bei Hirschhornsalz handelt es sich um ein spezielles Backtriebmittel, das gerne für Lebkuchen und Stollen, also in der Weihnachtsbäckerei eingesetzt wird. Wenn du kein Hirschhornsalz bekommen kannst, verwende stattdessen dieselbe Menge Backpulver.
- Verschiedene Geschmacksrichtungen: Wenn du so wie ich verschiedene Geschmacksrichtungen auf einmal zubereiten möchtest, kannst du die verwendete Form einfach mit etwas Karton, den du in Frischhaltefolie wickelst, unterteilen.
- Die richtige Marmelade: Am besten verwendest du Marmelade ohne Stücke oder pürierst die Marmelade nach dem Aufkochen. Auch Orangenmarmelade gibt es übrigens in einer Variante ohne Schale und Stückchen.
- Die Schokolade: Verwende nach Möglichkeit hochwertige Kuvertüre für die Dominosteine. Da der Fettgehalt bei Kuvertüre immer derselbe ist, bekommst du das verlässlichste Ergebnis. Ich empfehle Callebaut oder Valrhona. Alternativ funktioniert Lindt Schokolade aus dem Supermarkt sehr gut.
FAQ – Deine Fragen zum Dominosteine selber machen
Die Gelee-Schicht war nicht fest genug oder du hast nicht fest genug angedrückt. Lass alles gut kühlen!
Verwende ein langes, sehr scharfes Messer. Wärme die Klinge kurz unter heißem Wasser und trockne sie ab – so gleitet sie besser durch die Schichten.
Am besten lagerst du die Dominosteine in einer Keksdose oder in einer anderen, gut schließenden Dose im Kühlschrank. Verwende etwas Backpapier, um den Boden der Dose auszulegen und gegebenenfalls einzelne Schichten der Dominosteine voneinander zu trennen. Eine sehr flache Dose bietet sich jedoch an, sodass du die Dominosteine nicht stapeln musst. Haltbarkeit: Die Dominosteine halten bei richtiger Lagerung 2-3 Wochen.
Ja, aber sie muss mit Agartine aufgekocht werden, um schnittfest zu werden. Püriere stückige Marmelade vorher für ein glattes Ergebnis.
Ich hoffe, dieser Guide macht dir Lust darauf, deine eigenen Dominostein-Kunstwerke zu schaffen! Welche ist deine liebste Kombination aus dem Baukasten? Verrate es mir in den Kommentaren!
Gute Idee, diese Variationen :) Da fällt die Wahl schwer, welche man zuerst probiert!
Bei dieser Zubereitungsmethode lösen sich jedoch Zucker und Vacktriebmittel im Lebkuchenteig schlecht. Die klassische Methode für Honiglebkuchen hat sich über mehr als 200 Jahre bewährt und ist auch hier zu empfehlen: Honig mit Zucker in einem Topf erhitzen (nicht kochen), bis der Zucker geschmolzen ist. Gewürze zugeben, abkühlen lassen, bis die Masse lauwarm ist, dann Ei und Triebmittel unterrühren, zuletzt das Mehl. (Hirschhornsalz oder Pottasche vorher stets in einem Schluck Wasser oder Alkohol, z.B. Kirschgeist, auflösen. Backpulver kann man direkt ins Mehl mischen.)
Benutzt man Pottasche als Triebmittel, kann man gleich weitermachen; bei Backpulver oder Hirschhornsalz profitiert der Teig von einer kurzen Ruhezeit im Kühlen. Er wird dann zarter.
Da Hirschhornsalz beim Backen die Bildung von Acrylamid begünstigt, würde ich zu Backpulver raten. Die Mengen sind dabei gleich, man kann sie also 1:1 austauschen.