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Baked Alaska, die flambierte Eisbombe

Autorin: Annelie Ulrich

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4,72 von 7 Bewertungen
6 Stunden 50 Minuten
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Es gibt Desserts, die sehen aus wie pure Magie – und diese flambierte Eisbombe, auch bekannt als Baked Alaska, gehört definitiv dazu. Dieses Rezept liegt mir besonders am Herzen, denn es ist nicht nur ein garantierter ‚Wow-Effekt‘ bei jedem Dinner, sondern es hat mir vor einiger Zeit sogar ein Interview als Expertin zum Thema Flambieren eingebracht!

Baked Alaska, eine Eisbombe mit flambierten Baiser und Himbeereis.

Viele haben großen Respekt vor diesem Dessert. Ein flambierter Eischnee, der das kalte Eis umschließt, ohne es zu schmelzen? Das klingt nach hoher Pâtisseriekunst. Aber ich verrate dir mein Geheimnis: Mit der richtigen Technik und einem guten Zeitplan ist die Zubereitung erstaunlich einfach und stressfrei. Ich nehme dich Schritt für Schritt an die Hand und zeige dir, wie du dieses Meisterwerk sicher und erfolgreich zu Hause nachmachst.

Drei Eisbomben auf Tellern mit einer Blumenverzierung.

Was ist Baked Alaska? Das Geheimnis der flambierten Eisbombe

Baked Alaska ist ein Dessert, das in den USA zu Hause ist. Im Deutschen würde ich es als flambierte Eisbombe beschreiben. Wenn du auf der Suche nach einem eindrucksvollen Dessert für ein luxuriöses Abendessen bist, dann ist Baked Alaska genau die richtige Wahl! 

Warum schmilzt das Eis nicht? Das ist die häufigste Frage! Das Geheimnis ist die isolierende Wirkung der Baiserhaube. Der aufgeschlagene Eischnee besteht aus unzähligen winzigen Luftbläschen. Diese Luftschicht wirkt wie die Isolierung einer Thermoskanne und schützt das eiskalte Innere für die kurze Zeit vor der Hitze der Flamme oder des Grills. Genial, oder?

Die flambierte Eisbombe von der Seite. Man sieht eine flambierte Baiserhaube über dem Keksboden.

Die 3 Komponenten deines Meisterwerks: Boden, Eis und Baiser

  • Der Boden: Ich verwende einen saftigen Schoko-Nougat-Boden, der eine wunderbare Basis bildet. Sein intensives Aroma ist der perfekte Gegenspieler zur Fruchtigkeit des Eises.
  • Das Eis: Ein selbstgemachtes Himbeereis ohne Eismaschine! Es ist cremig, fruchtig und die Zubereitung ist super einfach. Die Basis sind nur Sahne und gesüßte Kondensmilch.
  • Das Baiser (Der Schutzmantel): Wir verwenden eine Schweizer Meringue. Das bedeutet, wir erhitzen Eiweiß und Zucker über einem Wasserbad. Das hat zwei entscheidende Vorteile: 1. Der Zucker löst sich vollständig auf, was ein seidiges, nicht kristallines Baiser ergibt. 2. Die Eiweiße werden pasteurisiert und sind somit sicher zu verzehren.
Eine Eisbombe von oben auf einem weißen Teller mit Blumen. Das Baiser auf dem Eis ist flambiert worden.

Der perfekte Zeitplan: So bereitest du Baked Alaska ohne Stress vor

  • Bis zu einer Woche vorher: Backe den Nougatboden, lasse ihn abkühlen und friere ihn gut verpackt ein. Du kannst bereits jetzt die einzelnen Portionen aus dem Boden ausstechen oder das kurz vor dem Servieren machen. 
  • 2-3 Tage vorher: Bereite das Himbeereis zu und friere es ein. 
  • Am Tag des Servierens: Taue den vorbereiteten Boden wieder auf und bringe ihn auf Raumtemperatur. Falls noch nicht geschehen, stichst du jetzt etwa 10 cm große Taler aus dem Boden aus. Forme aus dem Eis die Kugeln und friere sie noch einmal separat ein. Dafür eignet sich ein kleines Blech oder ein Teller sehr gut. 
  • Kurz vor dem Servieren (ca. 10 Minuten): Jetzt kommt nur noch der schnelle finale Teil: Bereite die frische Baiser-Masse zu. Setze jeweils eine Eiskugel auf jeden ausgestochenen Boden, umhülle das Eis mit dem Baiser und flambiere sie direkt vor den Augen deiner staunenden Gäste.
Die Baked Alaska auf einem Teller, daneben liegen zwei Himbeeren.

Flambieren wie ein Profi: Anleitung & Sicherheitstipps

Methode 1: Der Küchenflambierer. Die einfachste Methode zum Eis flambieren ist, ein kleines Flambiergerät für die Küche zu verwenden. Du bekommst es im Fachhandel, im Internet und vor allem vor Weihnachten auch in vielen Supermärkten zu kaufen. 

Methode 2: Hochprozentiger Alkohol. Wer kein Flambiergerät zur Hand hat, kann die Baisermasse mit sehr hochprozentigem Alkohol (z. B. Strohrum) übergießen. Wichtig ist, dass der Alkoholgehalt deutlich über 50 % liegt, denn nur dann brennt der Rum wirklich gut. 55-60 % sind ideal. Direkt nach dem Übergießen entzündest du das Eis dann mit einem Streichholz oder Feuerzeug und wartest, bis der Alkohol verbrannt ist. Übrig bleibt ein herrlich flambiertes Eis. Hier musst du jedoch einige Sicherheitsvorkehrungen treffen. Flambiere mit Alkohol nie unter der Dunstabzugshaube und nicht in der Nähe von brennbaren Materialien. Außerdem solltest du lange Streichhölzer oder ein langes Feuerzeug verwenden, damit du dir durch die eventuell entstehende Stichflamme nicht die Finger verbrennst. 

Methode 3: Der Backofen-Grill. Wer keinen Flambierer hat, kann alternativ im Backofen den Grill so heiß wie möglich vorheizen und die Baked Alaskas für maximal 20 Sekunden dort flambieren. Hier besteht jedoch eine wesentlich größere Gefahr, dass das Eis schmilzt.

Tipps & Variationen für deine Eisbombe

  • Andere Kombinationen: Du kannst den Brownie-Boden auch mit geschmolzener Schokolade und Schokodrops oder Kirschen anstelle des Nougats verfeinern. Auch heller Boden (einfach Nougat durch weiße Schokolade ersetzen und Kakao durch etwas mehr Mehl) schmeckt super. Auch beim Eis kannst du kreativ werden und sowohl selbstgemachtes Eis (Vanille, Schoko, Zitronensorbet) als auch deine liebste Sorte aus dem Supermarkt verwenden. 
  • Mit Schuss: Wenn du magst, kannst du den Boden mit etwas Likör (Limoncello, Amarena-Likör, Haselnusslikör o. Ä.) tränken. 
  • Serviertipp: Sofort nach dem Flambieren servieren, um das Spiel von warmer, weicher Baiserhaube und eiskaltem Kern zu erleben. Fertig flambiertes Baked Alaska kannst du NICHT wieder einfrieren, weil das die Konsistenz vernichtet. 

Baked Alaska, die flambierte Eisbombe

Los gehts heute mit dieser großartigen Eisbombe, alias Baked Alaska mit Nougat Nuss Boden und Himbeereis.
Autor: Annelie

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Vorbereitung 30 Minuten
Kühlzeit 6 Stunden
Koch-/Backzeit 20 Minuten
Gesamtzeit 6 Stunden 50 Minuten
Anzahl 10

Zutaten 

Für den Boden:

  • 100 g weiche Butter
  • 125 g brauner Zucker
  • 125 g Mehl
  • 1 TL Backpulver
  • 1 Prise Salz
  • 2 große Bio Eier
  • 100 g Nougat geschmolzen
  • 2 EL Back Kakao
  • 2 EL Milch
  • 100 g Haselnüsse grob gehackt
  • 50 g Nougat in kleinen Würfeln

Für das Eis:

  • 400 g Schlagsahne
  • 400 g gesüßte Kondensmilch
  • 75 g Himbeermarmelade
  • 1 Prise Salz
  • Gefriergetrocknete Himbeeren
  • Rosa Lebensmittelfarbe nach Wunsch

Für das Baiser:

  • 2 Eiweiß
  • 100 g Zucker

Utensilien:

  • 1 Auflaufform 30×40 cm
  • 1 runder Ausstecher mit 6-7 cm Durchmesser
  • 1 Flambierer

Anleitung 

  • Backofen auf 170 °C Ober- und Unterhitze vorheizen und die Auflaufform mit Backpapier auskleiden. Butter, Zucker, Mehl, Backpulver, Salz, Eier, Backkakao und das geschmolzene Nougat in eine Rührschüssel geben und mit dem Handrührgerät oder der Küchenmaschine für eine Minute zu einem luftigen Teig aufschlagen. Die Milch dazugeben und unterrühren. Dann die Haselnüsse und die Nougatwürfel unterheben.
  • In die Auflaufform geben, glatt streichen und für ca. 20 Minuten backen. Wenn der Teig beim anfassen zurückspringt ist der Boden fertig.
  • Für das Eis die Schlagsahne steif aufschlagen. Anschließend die Kondensmilch langsam dazugeben und erneut steif aufschlagen. Dann die Himbeermarmelade dazugeben und unterrühren. Salz und nach Wunsch Lebensmittelfarbe und gefriergetrocknete Himbeeren dazugeben und das Eis nochmal durchrühren. In eine frostbeständige Form geben und für mindestens 6 Stunden, besser über Nacht einfrieren.
  • Vor dem Servieren der Baked Alaska, die beiden Eiweiß mit dem Zucker auf ein Wasserbad stellen und unter ständigem rühren so lange erhitzen, bis der Zucker geschmolzen ist und die Masse eine Temperatur von 70 °C erreicht hat. Dann in die Küchenmaschine geben oder mit dem Handrührgerät so lange aufschlagen, bis die Masse steif ist und die Schüssel von außen wieder Zimmertemperatur angenommen hat.
  • Mit dem runden Ausstecher 10 Kreise aus dem Boden ausstechen. Jeweils eine Kugel Himbeereis auf den Boden setzen. Die Baisermasse mit einem Spritzbeutel oder mit einem Messer auf dem Eis verteilen, sodass die Eiskugel komplett bedeckt ist.
  • Baked Alaska mit dem Flambierer flambieren und sofort verzehren.

Tipps

Wer keinen Flambierer hat kann alternativ im Backofen de Grill so heiß wie möglich vorheizen und die Baked Alaskas für maximal 20 Sekunden dort flambieren. Hier besteht jedoch eine wesentlich größerer Gefahr dass das Eis schmilzt.
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FAQ – Deine Fragen zur flambierten Eisbombe

Hilfe, mein Eischnee wird nicht steif! Was mache ich falsch? 

Vermutlich waren Schüssel oder Schneebesen nicht absolut fettfrei oder es war ein winziger Rest Eigelb im Eiweiß. Das ist unverzeihlich für Baiser. Wische die Schüssel und den Schneebesen am besten vor dem Aufschlagen des Eiweiß mit etwa hellem Essig ab, um eventuelle Fettreste zu entfernen. 

Muss ich das Eiweiß wirklich erhitzen? 

Ja, denn dadurch wird der Eischnee super cremig und samtig. Außerdem sorgt es dafür, dass das Eiweiß auch roh problemlos verzehrt werden kann. 

Kann ich auch gekauftes Eis und einen gekauften Tortenboden verwenden? 

Ja, absolut! Das ist der perfekte Shortcut, wenn es noch schneller gehen muss. Achte auf gute Qualität. Und schreib mir gerne in den Kommentaren, wenn du einen guten Tortenboden gefunden hast, denn ich suche auch noch nach einem. 

Wie lange kann ich die fertige, aber noch nicht flambierte Eisbombe im Gefrierfach lassen? 

Gut verpackt kannst du die fertigen Baked Alaskas (ohne Eischnee) mehrere Tage im Gefrierfach lagern. Der Boden wird dann allerdings sehr fest, sodass du sie besser einzeln lagerst, damit du die Böden etwas früher aus dem Eisfach nehmen kannst.

Ich hoffe, dieser Guide nimmt dir den Respekt vor diesem magischen Dessert und inspiriert dich, deine Gäste beim nächsten Mal mit einer selbstgemachten, flambierten Eisbombe zu verzaubern! Welches ist deine Traum-Kombination für ein Baked Alaska? Ich freue mich auf deine Ideen in den Kommentaren!

Ein Bild von Annelie von Heisse Himbeeren
Über den Author

Herzlich Willkommen in meiner Küche! Mein Name ist Annelie. Ich bin Foodie, Food Fotografin, vegetarische Rezeptentwicklerin, Autorin, Unternehmerin und Hundemama. Zum Autor

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