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Plätzchen backen ohne Ei: Omas Rezept für 5 schnelle Sorten

Autorin: Annelie Ulrich

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1 Stunde 40 Minuten
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Plätzchenduft liegt in der Luft, aber dir fehlen die Eier? Oder du möchtest für Freunde mit Allergien oder für eine vegane Kaffeetafel backen? Kein Problem, denn ich habe das perfekte Rezept für dich: Plätzchenteig ohne Ei, der nicht trocken, bröselig oder langweilig ist.

Fünf verschiedene Plätzchen ohne Ei aus nur einem Teig.

Die Lösung für das „Ei-Problem“ fand ich, wie so oft, in Omas altem Rezeptbuch: ein simpler Mürbeteig, der seine grandiose Zartheit gerade durch das Weglassen des Eis gewinnt. Ich habe dieses Rezept im Laufe der Jahre perfektioniert und zu meinem „1 Teig, 5 Sorten“-System ausgebaut. Ich zeige dir heute, wie du aus dieser einen, einfachen Basis fünf komplett unterschiedliche Weihnachtsklassiker zauberst – und das völlig stressfrei.

Der Plätzchenteig ohne Ei ergibt neben klassischen Plätzchen, Zimtkipferl, Spitzbuben und noch zwei weitere Sorten.

Der geniale Back-Fahrplan: So entstehen 5 Sorten ohne Stress

  • Schritt 1: Der Basisteig. Die Vorbereitung könnte nicht einfacher sein. Gib alle Zutaten in eine Rührschüssel und zerreibe sie zwischen den Fingern, bis ein krümeliger Teig entstanden ist. Diese Brösel musst du jetzt nur noch auf der Arbeitsfläche kurz zu einem geschmeidigen Teig verkneten.
  • Schritt 2: Teilen & Kühlen. Teile den Teig in 5 Portionen, wickle sie in Folie und ab in den Kühlschrank. Perfekt zum Vorbereiten!
  • Schritt 3: Die Verarbeitung. Beginne am besten mit den Spitzbuben und Schoko-Orangen-Talern. Diese Plätzchen müssen nämlich auskühlen, damit du sie später füllen kannst. Wenn du eh schon beim Teig ausrollen bist, bieten sich danach die Butterplätzchen ohne Ei an, denn auch sie sollten abkühlen, bevor du sie dekorierst. Während diese drei Sorten backen, hast du reichlich Zeit, die Schneebällchen und Zimtkipferl zu formen.

Der Baukasten: 5 Plätzchen-Klassiker ohne Ei im Detail

Ausgestochene Plätzchen ohne Ei auf einem Teller.

1. Ausgestochene Butterplätzchen: Der simple Klassiker zum Dekorieren. Der absolute Klassiker auf dem Plätzchenteller sind ausgestochene Plätzchen, dekoriert mit Zuckerstreuseln. Die Butterplätzchen ohne Ei kannst du auch sehr gut mit Kindern backen, denn das bunte Dekorieren macht besonders viel Spaß. Als „Klebstoff“ für die Streusel eignet sich am besten Zuckerguss oder auch Royal Icing, ein Zuckerguss, der mit Eiweiß angerührt wird.

Spitzbuben ohne Ei von oben auf einem Teller.

2. Fruchtige Spitzbuben: Zeigt die Vielseitigkeit des Teigs. Marmeladenplätzchen dürfen zu Weihnachten nicht fehlen. Um die fruchtige Füllung optimal in Szene zu setzen, werden die Oberseiten der Spitzbuben mit einem Loch versehen. Zum Füllen verwende ich gerne Johannisbeer-Gelee. Auch Quittengelee oder Waldfruchtmarmelade funktionieren sehr gut. Mein aktuelles Highlight ist aber selbst gemachte Zwetschgenmarmelade zum Füllen!

Schneebälle sind Plätzchen die mit Puderzucker bestaubt sind.

3. Zarte Schneebälle: Perfekt, um Teigreste zu verwerten, kein Ausstechen nötig. Da der Plätzchenteig kein Ei enthält, ist er besonders mürbe. Die Schneeballplätzchen werden also besonders zart und zergehen regelrecht auf der Zunge. Sie werden direkt nach dem Backen in Puderzucker oder süßem Schnee gewälzt und erhalten so ihre hübsche, pudrige Optik.

Zimtkipferl sehen so aus wie Vanillekipferl und sind ohne Ei.

4. Würzige Zimtkipferl: Eine Abwandlung des Vanillekipferl Klassikers, der traditionell oft ohne Ei gemacht wird. Ein weiterer Klassiker der Weihnachtsbäckerei sind Vanillekipferl. Auch im Original enthält der Teig kein Ei, sodass wir hier genau richtig sind. Für unsere 5 Weihnachtsplätzchen ohne Ei wandeln wir den Klassiker ab und machen Zimtkipferl. Ich wälze sie nach dem Backen am liebsten in einem feinen Zimt-Zucker für noch mehr Aroma.

Schoko Orangen Taler ohne Ei auf dem Tisch der weihnachtlich dekoriert ist.

5. Schoko-Orangen-Taler: Eine raffinierte, gefüllte Variante. Inspiration für diese Plätzchen sind Soft Cakes. Die leckeren Kekse (oder sind es Küchlein?) mit Orangenmarmelade, Teig und Schokolade sind unschlagbar lecker. Dieselbe Geschmackskombination funktioniert natürlich auch beim Plätzchenbacken ohne Ei! Am besten verwendest du für die Füllung übrigens glatte Orangenmarmelade ohne Schale. Wenn du die nicht bekommst, kannst du die Orangenmarmelade vor der Verwendung einfach durch ein feines Sieb streichen und so Schalenstücke entfernen.

Die Spitzbuben Weihnachtsplätzchen ohne Ei, in der Nahaufnahme.

So einfach geht die vegane Variante

Das Geniale an diesem Rezept: Da kein Ei enthalten ist, musst du nur eine einzige Zutat austauschen, um perfekte vegane Plätzchen zu backen! Ersetze die Butter einfach 1:1 durch einen hochwertigen, festen veganen Butterblock. Achte darauf, dass er gut gekühlt ist. Margarine aus dem Becher ist oft zu weich.

Eine Schachtel mit alle fünf Plätzchen ohne Ei, die aus einem Teig gebacken werden.

Das Geheimnis perfekter Plätzchen ohne Ei: 3 goldene Regeln

  • Regel 1: Die Magie des Mürbeteigs! Warum funktioniert das ohne Ei? Ein klassischer Mürbeteig (auch 1-2-3-Teig genannt) braucht nicht zwingend ein Ei. Die Bindung kommt primär durch die kalte Butter und das Gluten im Mehl. Das Weglassen des Eigelbs macht den Teig sogar noch mürber und zarter – er zergeht förmlich auf der Zunge!
  • Regel 2: Kalt, kalt, kalt! Da das Ei als zusätzlicher „Kleber“ fehlt, ist die Temperatur entscheidend. Der Teig muss nach dem Kneten für mindestens eine Stunde (besser über Nacht!) in den Kühlschrank. Meine leidvolle Erfahrung: Arbeitest du mit zu warmem Teig, wird er klebrig und bricht beim Ausrollen. Geduld ist hier der Schlüssel!
  • Regel 3: Qualität der Zutaten! Bei einem so puristischen Teig schmeckt man jede Zutat heraus. Verwende eine gute Butter mit hohem Fettgehalt und echtes Vanilleextrakt statt künstlichem Aroma. Der Unterschied ist gewaltig.

5 Plätzchen ohne Ei aus 1 Teig

Ausgestochene Plätzchen, edle Vanillekipferl und fruchtig gefüllte Spitzbuben kannst du ganz ohne Ei backen! Das einfachste und leckerst Rezept Plätzchen für Plätzchen ohne Ei.
Autor: Annelie

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Vorbereitung 20 Minuten
Ruhezeit 1 Stunde
Koch-/Backzeit 20 Minuten
Gesamtzeit 1 Stunde 40 Minuten
Anzahl 50 Plätzchen

Zutaten 

Zutaten für den Teig:

  • 450 g Butter kalt und in kleinen Stückchen
  • 330 g Zucker möglichst fein
  • 1 TL Vanilleextrakt
  • 675 g Weizenmehl Typ 550 oder Typ 405
  • 1 Prise Salz

Füllung und Dekoration:

  • 50 g Johannisbeergelee
  • 50 g Nuss-Nougat Creme
  • Zuckerguss
  • Zuckerstreusel
  • Puderzucker
  • 50 g Zimt-Zucker

Anleitung 

  • Alle Zutaten für den Teig in eine Rührschüssel geben. Zutaten zwischen den Fingern zerreiben, haben sich alle Zutaten gut verbunden, Teig auf die Arbeitsfläche kippen und kurz zu einem glatten Teig verkneten.
  • Teig abgedeckt für mindestens 1 Nacht im Kühlschrank lagern.
  • Backofen auf 170 °C Ober- und Unterhitze vorheizen. Backbleche mit Backpapier auslegen. ¾ des Teiges kurz geschmeidig kneten und auf einer bemehlten Arbeitsfläche etwa 2 mm dick ausrollen.
  • Aus diesem Teig werden dann Taler für die Spitzbuben (die Hälfte mit Loch) sowie Taler für die Schokotaler ausgestochen. Auch die ausgestochenen Plätzchen werden aus diesem Teig gemacht. Der restliche Teig kann einmal neu Ausgerollt werden. Nach Sorten sortiert im vorgeheizten Backofen bei etwa 170 °C Ober- und Unterhitze für ca. 10 Minuten backen.
  • Für Zimtmonde und Schneebälle werden der vom ausstechen übrige Teig und der noch nicht ausgerollte Teig zu einem Teigstrang mit etwa 2 cm Durchmesser geformt. Teigstrang in etwa 2 cm große Portionen teilen.
  • Die Hälfte der Teigportionen zu Kugeln rollen. Diese auf ein Backblech setzen. Teigkugeln im vorgeheizten Backofen bei etwa 170 °C Ober- und Unterhitze für ca. 10 Minuten backen. Kurz nach dem backen, wenn die Plätzchen noch warm sind in Puderzucker wälzen.
  • Die zweite Hälfte der Teigportionen zu Kipferl formen. Im vorgeheizten Backofen bei etwa 170 °C Ober- und Unterhitze für ca. 10 Minuten backen. Kurz nach dem Backen, wenn die Plätzchen noch warm sind in Zimt Zucker tauchen.
  • Schokotaler mit Nuss Nougat Creme füllen und mit Schokolade und Zuckerstreuseln dekorieren.
  • Spitzbuben mit Johannisbeergelee füllen und mit Puderzucker bestäuben.
  • Die ausgestochenen Plätzchen nach Belieben mit Zuckerguss und Zuckerstreuseln dekorieren.

Tipps

Vegane Plätzchen: Wenn Du vegane Butter für das Rezept verwendest, kannst Du mit diesem Rezept die leckersten, veganen Plätzchen backen. 
Lagerung: Die Plätzchen ohne Ei lagerst du am besten in einer Keksdose an einem kühlen, trockenen Ort.
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FAQ – Deine Fragen zur Weihnachtsbäckerei ohne Ei

Hilfe, mein Mürbeteig ist bröselig/klebrig! Was tun?

Wenn er zu bröselig ist, ist der Teig vermutlich zu kühl. Lass ihn ein paar Minuten warm werden, nachdem du ihn aus dem Kühlschrank genommen hast. Ist er zu klebrig, ist der Teig zu warm und muss dringend eine Runde in den Kühlschrank. Das kannst du auch immer wieder zwischendurch machen, wenn du das Gefühl hast, der Teig klebt zu sehr.

Wie lange muss der Teig wirklich kühlen?

Da das Ei als „Klebstoff“ fehlt, muss die Konsistenz der Butter stimmen. Das heißt, die Butter muss kalt sein. Ergo muss der Teig kalt sein. Ich persönlich lasse ihn mindestens einen Tag im Kühlschrank.

Wie bewahre ich die fertigen Plätzchen am besten auf?

Am besten halten sich die Plätzchen ohne Ei in Keksdosen aus Blech, die du an einem kühlen, trockenen Ort lagerst. Eine Speisekammer oder der Flur sind meistens die beste Wahl. Ich lege die Keksdosen zusätzlich mit etwas Backpapier oder Pergament aus, um die Plätzchen zu schützen und die Dosen lange wiederverwenden zu können.

Warum sind diese Plätzchen so mürbe?

Das fehlende Ei sorgt dafür, dass sie besonders zart werden.

Ich hoffe, Omas geniales System hilft auch dir dabei, eine entspannte und köstliche Adventszeit zu haben! Welches ist dein liebstes Plätzchen aus diesem Baukasten? Verrate es mir in den Kommentaren!

Ein Bild von Annelie von Heisse Himbeeren
Über den Author

Herzlich Willkommen in meiner Küche! Mein Name ist Annelie. Ich bin Foodie, Food Fotografin, vegetarische Rezeptentwicklerin, Autorin, Unternehmerin und Hundemama. Zum Autor

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