Ich zeige dir, wie du die Butter ganz einfach selber machen kannst. Ohne spezielles Equipment, einfach nur aus Schlagsahne, kannst du wunderbar aromatische, streichzarte Butter herstellen, mit der ein schnödes Butterbrot ganz schnell zum Gourmet-Essen wird.

Inhaltsverzeichnis
- Von Social Media in meine Küche – wie ich zur Butter kam
- Warum du unbedingt Butter selbst machen solltest
- Das brauchst du zum Butter selber machen
- Butter selber machen: so geht’s Schritt für Schritt
- Pimp your Butter: Die besten Ideen zum Aromatisieren
- Aufbewahrung und Haltbarkeit selbstgemachter Butter
Von Social Media in meine Küche – wie ich zur Butter kam
Vor ungefähr einem Jahr habe ich das erste Mal auf Social Media ein Video gesehen, wie man Butter selbst macht. Theoretisch wusste ich natürlich auch schon vorher, dass man aus Sahne Butter macht und habe das auch schon im ein oder anderen Bauernhofmuseum bestaunen dürfen. Wie das aber konkret in einer modernen Küche funktioniert, das war Neuland für mich.
Natürlich musste das sofort ausprobiert werden! Nach einigen Versuchen mit Handrührgerät und Küchenmaschine habe ich dann sogar ein Butterfass angeschafft und mache seitdem bei jeder denkbaren Gelegenheit die leckerste Butter selbst. Mit verschiedenen Aroma-Gebern wie Salz, Miso oder Kräutern kannst du die nämlich auch noch nach Herzenslust aromatisieren. Meine Erfahrungen und Tipps habe ich deshalb für dich gesammelt. Ich bin mir sicher, auch du kannst nach dem ersten Ausprobieren nicht mehr genug vom Geschmack frischer, selbst gemachter Butter bekommen!

Warum du unbedingt Butter selbst machen solltest
- Geschmackserlebnis: Selbstgemachte Butter ist super cremig und schmeckt sehr frisch.
- Kontrolle & Qualität: Du kannst selbst bestimmen, was in deiner Butter drin ist. Außerdem hast du auch auf die Qualität der Zutaten vollen Einfluss. Ich verwende zum Beispiel gerne Bio-Heumilchsahne, die dann natürlich auch eine herrliche Bio-Heumilchbutter ergibt.
- Das Erlebnis: Butter selber machen sorgt nicht nur für ein tolles Ergebnis, ich bin auch jedes Mal wieder begeistert vom Prozess an sich und liebe es, zu sehen, wie schnell die Butter entsteht! Auch mit Kindern macht das sehr viel Spaß!
- Zero Waste: Aus der anfallenden Buttermilch kannst du Leckereien wie Pancakes, Waffeln und Kuchen backen.
- Individualität: Du kannst die Butter nach Herzenslust aromatisieren!

Das brauchst du zum Butter selber machen
Das Wichtigste zum Butter selber machen ist Sahne und das passende Gerät. Darüber hinaus brauchst du unbedingt Eiswasser, ggf. etwas Salz und eine Schüssel sowie Butterförmchen und Pergamentpapier. Auf die zwei wichtigsten Komponenten gehe ich jetzt aber nochmal genauer ein.
Die Sahne
- Sahne ist das A und O zum Butterherstellen. Sie sollte mindestens 30 % Fettgehalt haben. Dieses Kriterium erfüllt zum Beispiel Schlagsahne. Generell gilt, je höher der Fettgehalt, desto größer ist die Butterausbeute. Ich verwende am liebsten Bio-Sahne, denn sie hat kein Carrageen zugesetzt, das in Sahne gerne als Stabilisator verwendet wird.
- Außerdem sollte die Sahne zimmerwarm sein, denn die Butter trennt sich dann viel schneller von der Buttermilch. Ich habe es schon mit kühlschrankkalter Sahne probiert und dann über 30 Minuten zum Buttermachen gebraucht, was sonst eher um die 5 Minuten dauert. Einfach ein paar Stunden vorher aus dem Kühlschrank nehmen und warm werden lassen, dann geht das Buttermachen echt flott.
Geräte
- Hier hast du eine breite Auswahl von traditionell bis modern. Früher wurde Butter typischerweise in einem Butterfass zubereitet. Auch Butterschleudern waren gängig. Während es Butterfässer aus Holz kaum noch gibt, finden Butterschleudern wieder große Beliebtheit, und auch ich habe mir eine zugelegt. Warum? Ganz einfach, Butter spritzt beim Rühren mitunter recht stark. Aus der Butterschleuder kann nichts herausspritzen, was dafür sorgt, dass die Küche sauber bleibt.
- Damit wären wir auch gleich beim Nachteil der einfachsten und modernsten Methode. Denn mit dem Handrührgerät oder der Küchenmaschine kannst du auch ganz einfach Butter selber machen. Das Problem ist nämlich, dass die Buttermilch mitunter ordentlich spritzt. Du musst hier unbedingt ein Küchentuch über die Schüssel legen, damit du dir nicht die Küche versaust. Dann geht diese Variante aber auch sehr gut.
- In einem Schraubglas kannst du vor allem kleinere Mengen Sahne sehr gut zu Butter verarbeiten. Das Glas wird kräftig geschüttelt. Es dauert zwar eine ganze Zeit lang, bis Butter entstanden ist, vor allem mit Kindern ist das aber ein tolles Experiment.
- Auch mit dem Food Processor kannst du Butter selber machen, das geht sogar richtig flott. Weil sie aber hier bei uns nicht weit verbreitet sind, erwähne ich diese Methode eher der Vollständigkeit halber.

Butter selber machen: so geht’s Schritt für Schritt
- Schlage die Sahne, bis sich die Butter und Buttermilch trennen. Die Stadien sind: Flüssig → geschlagene Sahne → Überschlagen / grisselig → sichtbare Trennung in Butterflocken und Buttermilch. Die Dauer kann variieren, zum Schluss müssen sich Butter und Buttermilch aber immer voneinander getrennt haben. Verlasse dich hier nur auf dein Auge.
- Gieße die Buttermilch ab und bewahre sie für ein anderes Rezept auf. Du kannst sie für belgische Waffeln ebenso verwenden wie für Smoothie-Bowls oder Buttermilchkuchen.
- Wasche die Butter. Das ist der Schlüssel zur Haltbarkeit, denn die in der Butter enthaltenen Buttermilchreste würden dafür sorgen, dass sie schnell ranzig wird. Deshalb wird die Butter in Eiswasser gewaschen. Wechsle das Wasser dabei immer wieder, bis es klar bleibt.
- Aromatisiere die Butter. Dieser Schritt ist optional, wenn du deine Butter aber mit Salz oder Kräutern verfeinern willst, dann ist nach dem Waschen der ideale Zeitpunkt.
- Forme die Butter. Dafür kannst du Buttermodelle oder Butterbrettchen verwenden oder sie einfach in eine Schüssel geben. Dann geht’s ab in den Kühlschrank. Vor dem Servieren solltest du sie etwa 15 Minuten lang bei Raumtemperatur warm werden lassen, damit sie auch schön streichzart ist.

Pimp your Butter: Die besten Ideen zum Aromatisieren
Beim Aromatisieren deiner selbstgemachten Butter hast du die freie Wahl. Ein paar Ideen sind:
- Salz-Varianten: Egal, ob Fleur de Sel für einen tollen Crunch, Rauchsalz für mehr Tiefe oder Blütensalz für die Optik – gesalzene Butter gehört zum absoluten Aromahighlight! Experimentiere ganz nach Herzenslust mit verschiedenen Salzen und auch mit der Salzmenge!
- Kräuterbutter: Nicht nur zum Grillen lecker! Petersilie, Schnittlauch, Basilikum oder auch Dill schmecken herrlich! Hacke die Kräuter einfach sehr fein und knete sie unter die Butter. Auch mit Rosmarin oder Thymian und sogar mit Minze kannst du deine Butter herrlich aromatisieren!
- Würzige und Umaminoten: Misopaste (ca. ½ TL) ist eine meiner liebsten ungewöhnlichen Aromageber in selbstgemachter Butter. Aber auch fein gehackte, getrocknete Tomaten, frischer Knoblauch und Chili oder auch Pfeffer sind sehr lecker. Du kannst auch gerne mit Gewürzen wie Curry, Kreuzkümmel oder Rauchpaprika experimentieren!
- Süße Butter-Varianten: Honig (ich liebe cremigen Blütenhonig), aber auch Ahornsirup sind toll in der Butter. Die süßen Buttervarianten bekommen bei mir auch immer eine Portion Salz und schmecken herrlich zu Scones oder Pancakes.
Mein Tipp: Selbstgemachte, aromatisierte Butter ist eine tolle Geschenkidee, wenn du eingeladen bist. Vor allem zum Grillabend oder einem gemeinsamen Abendessen eignet sie sich hervorragend.

Aufbewahrung und Haltbarkeit selbstgemachter Butter
Selbstgemachte Butter hält ohne Weiteres 1-2 Wochen im Kühlschrank. Wickle sie am besten in Pergamentpapier, damit sie frisch bleibt. Gesalzene Butter ist übrigens etwas länger haltbar als ungesalzene, denn Salz hat eine konservierende Eigenschaft. Auch zum Einfrieren eignet sich selbstgemachte Butter sehr gut. Unbedingt gut einwickeln, dann sind auch mehrere Monate im Eisfach kein Problem. Zum Auftauen legst du sie am besten über Nacht in den Kühlschrank.
Ich hoffe, ich konnte dir richtig Lust darauf machen, Butter selbst zu machen. Lass mich gerne in den Kommentaren wissen, wie es läuft. Und teile unbedingt auch deine liebsten Aromatisierungs-Varianten mit uns!

Butter selber machen: Einfaches Grundrezept
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- 300 ml Schlagsahne zimmerwarm
- Eiswasser
- ½ TL Salz
Kochutensilien
- 1 Butterschleuder oder Küchenmaschine oder Handrührgerät
Anleitung
- Fülle die Schlagsahne in ein Butterfass oder in eine hohe Rührschüssel. Schlage die Sahne dann mehrere Minuten auf, bis sich die festen Komponenten und die Flüssigen separieren. Das dauert je nach verwendeter Methode, Sahnemenge und Temperatur etwa 5–15 Minuten.
- Gieße die Buttermilch ab und bewahre sie auf. Sie eignet sich zum Beispiel hervorragend für Pancakes oder Smoothies. Wasche die Butter nun in Eiswasser aus. Wechsle das Wasser dabei immer wieder, bis es klar ist.
- Aromatisiere die Butter dann mit Salz oder anderen Aromagebern, ganz nach deinem Geschmack. Drücke sie in ein Gefäß oder forme sie mit einem Butterförmchen. Lagere sie dann bis zum Verzehr im Kühlschrank. Sehr gut eignet sich Pergamentpapier zum Einwickeln. Nimm sie ca. 15 Minuten vor dem Servieren aus dem Kühlschrank, damit sie streichzart ist.